TomPro,25.03.2006, 08:47 schrieb:Hier bei AudioHQ geht es auf Wunsch der Admins in erster Linie ums Archivieren der gesammelten Musikdaten auf eine rechnerbasierte Art und Weise. (@Frank und/oder Lego: bitte redigieren falls ich mich irre)
Richtig, es geht auf AudioHQ im großen Rahmen thematisch um "Audiokompression und Archivierung". Für alle anderen Themen, wie etwa Abspielen auf Mobiltelefonen, Mehrkanalton, Zusammenarbeit mit Video-Codecs, Transcodieren für den USB-MP3-Stick, Aufnehmen von MC/LP/MD/Schellack, Webradio selbermachen, Webradio rippen, Kopiersperren umgehen, Downloadshop und Geräte-Support haben wir uns nie recht zuständig gefühlt. Deshalb missfallen mir auch die Vergleiche mit Hydrogenaudio, weil dort sämtliche Themen rund um die Tonwiedergabe diskutiert werden. Allerdings haben wir auch kein Problem damit, wenn über unsere Lieblingsthemen hinaus Dinge diskutiert werden und entsprechende Beiträge und Artikel hier erscheinen. Allerdings kann jemand, der mit Diskussionsbedarf zu "Aufnehmen von MC/LP/Schellack" postet nicht unbedingt erwarten, daß hier viel passiert, wenn nicht zufällig einige dessen Profession und Interessen teilen. Damit müssen alle leben, denn dafür hat eine thematische Ausrichtung aber auch den Vorteil, daß man übersichtlicher bleibt und bei der Moderation mit wenig Aufwand eine klare Linie vorgeben kann. Im Gegenzug kann man auch an vielen Stellen "Off Topic" gestatten, wenn man nur wenige Threads zu beobachten braucht und rechtzeitig durch Thread-Splits eine gewisse Steuerungsmöglichkeit hat.
Die ewiggleichen Fragen und Vergleichs-Tests rund um das beste Lossy-Format langweilen Dich und viele andere Archivbesitzer doch sicher gleichermassen wie mich. Wenn ein Abspielgerät ein bestimmtes Format erfordert, so erstellst Du es einfach. Mit großer Wahrscheinlichkeit hast Du auch noch Altbestände mit Musik, deren Dateiformat Dich, weil Du alles auf dem PC abspielen kannst, nun wirklich nicht mehr interessieren muss, sobald die Qualität ausreichend gut ist.
Das Letzte, was die Welt meiner Meinung braucht, ist eine weitere Info-Resource und Testseite für Lossy-Codecs oder "All-in-One"-Software. Liege ich richtig? Traurig macht mich auch die Tatsache, dass das ewige Rumgefummele an den Lossy kein Ende nimmt, obwohl man sie nur noch für Flash- oder Microdrive-Player benötigt. Für die PC-basierte Wiedergabe sollten sie heute m.M.n. nicht mehr eingesetzt werden. Schlimm auch die Tatsache, dass die Codecwahl und die Auswahl der optimalen Einstellungen nun wirklich "das Einfachste im Umgang mit den Portis" darstellen, die Technik der Portis und deren Befüllung aber an ganz anderen Stellen den Möglichkeiten um Jahre hinterhinken. Ich bin immer überrascht, warum Neuankömmlinge meinen, wir müssten all das (auch) anbieten, obwohl sich 1000 andere Seiten bereits im Übermass darum kümmern. Die begrenzten personellen Ressourcen (wenige Autoren) und unsere angespannten Zeitbudgets lassen dies einfach nicht zu.
Wie gesagt, mir erschließt sich nicht wirklich der Sinn eine vermeintlich orginalgetreue Kopie auf einen "Datenträger mit garantiert zeitlicher Beschränkung" (Rohling) zu bannen.
Mir schon, denn wenn schon einmal ein Backup eines Mediums (vorzugsweise einer CD) erstellt wird, warum dann nicht eins, dass man auch gleich wieder aus seiner vom Medium getrennten Form (z.B. als Image mit Cuesheet) zurückverwandeln kann. Also in eine Form verwandeln und ablegen, die es ermöglicht, jederzeit ein oder mehrer authentische Originale daraus zu erstellen. Paradebeispiel wäre, eine CD für das Autoradio zu brennen oder den Discman. Sicherlich braucht man dafür nicht unbedingt die gebotene Qualität, aber da sie nun einmal ohne Umstände möglich ist, warum denn nicht. Es ergibt auf jeden Fall einen Sinn, wenn man die CD von einem Freund oder aus einer Bibliothek hat, oder man sonstwie legal kopieren darf. Dann ist es wohl in jedem Fall besser, diese auch authentisch kopieren zu können. Auch das Befüllen eines Portis aus einem Archiv heraus, ist dank moderner Rechner (und entsprechender Leistung fürs Encodieren in MP3/Vorbis/AAC/WMA) kaum zeitaufwändiger als Brennen.
Die Frage um die korrekten Pausen, Cuesheets und Images oder Seperated Tracks herum, muss jedoch jeder für sich selbst klären. Wer viele CDs für Freunde oder seine Familie und zahlreiche Geräte (Ferienhaus, Auto, Zweitwohnung, Party, etc.p.p.) brennt und nicht Teile des Archivs auf externen HDs mitnehmen möchte, der wird vielleicht Images komfortabler finden. Wer jedoch die auf HD vorhandenen Titel immer neu arrangieren möchte, der wird wohl irgendwann eher Einzeltitel bevorzugen.
Besitzer grösserer Archive vergessen nur zu schnell, daß der "Rest der Welt" für alles und jedes immer ein Medium benötigt, seien es denn CD, DVD oder anderes, um den Austausch oder das Abspielen von Musik zu erledigen. Meist stehen bei Sammlern kistenweise CDs herum, aber deren PC ist nicht in der Lage, Anschluss an eine Stereo-Anlage zu finden. Die Musikalien aus dem Archiv müssen in diesem Fall wieder für irgendeinen Hardwareplayer aufbereitet werden, entweder als Audio-CD, DVD, MP3-Daten-CD oder ähnliches. Auch als Video-Sammler kennt man dieses Problem zur Genüge, z.B. wenn man Videos weitergeben möchte, aber hervorragend komprimierte AVIs in qualitätsgeminderte MPEG... (SVCD/VCD) "umwandeln" muss, damit sie überhaupt abgespielt werden können.
Im Grunde genommen dürfte es genauso viele "Arten ein Archiv zu benutzen" geben, wie es Leute gibt, die ein Archiv aufbauen. Insbesondere das "ich habe dieses Archiv nach meinen Vorstellungen aufgebaut" ist mitunter tragendes Argument für eine Orientierung darin. Ein Archiv wird auch erst dann zu einem Archiv, wenn man es geplant aufbaut (oder umbaut) und benutzt, es trotz seiner mitunter immensen Größe für den oder die Benutzer erfassbar bleibt und wenn man nur die anhörbaren Inhalte von den anderen Medien trennt, um sie auf dem Rechner abzulegen. Die Benutzergruppe derjenigen, die ihre 2-5000 Dateien mittels iTunes oder MusicMatsch Jukebox auf bzw. über die Festplatten schubsen, wird sich wohl kaum für unsere Inhalte interessieren, zumal die Apple- und WMP-Welt ein eigenes nach aussen geschlossenes Reservat bilden. Den Ansprüchen von Filesharern werden wir hoffentlich auch nie genügen, weil wir viel zu wenig auf deren Ansprüche Rücksicht nehmen.
Meist lassen Archive auch noch die Option zu, dass man die Inhalte auch wieder an irgendwelche anderen Medien binden kann, selbstverständlich auch in eigenen Zusammenstellungen. Alles andere würde ich eine Sammlung nennen. Auch die populären Programme wie der WMP oder iTunes verfolgen mitunter ja diese Strategie, ein geordnetes Archiv von Lossless-Material anzulegen, um daraus neue CDs oder Dateien für einen Porti zu erstellen.
Eine Sammlung wäre demnach ein ohne viel Planung zusammengestellter Haufen von Inhalten, der sich nur schwer überschauen und nur unzureichend zu einem dem Ursprung ähnlichen Medium weiterverarbeiten lässt. Ein typisches Beispiel für eine Sammlung sind z.B. die Shared Folders eines Filesharing-Clients, oder die mit geschnippelten Dateien gefüllten Verzeichnisse eines Streamripper-Benutzers.
Was die Herangehensweisen betrifft, so kannst Du zwei Arten, sich dem von Dir angesprochenen Themenbereich zu nähern, einer Diskussion im Hifi-Forum zwischen Pelmazo und mir (als Hyperlink) entnehmen. Ich bin mir sicher, dass man sich diesen Fragen auch noch von anderen Standpunkten aus nähern kann. Spontan fällt mir da die "Macht der Gewohnheit" ein, die es denjenigen, die einmal ein Archiv aufgebaut haben erlaubt, sich in Sekunden innerhalb ähnlich aufgebauter Archive zu orientieren und Gesuchtes aufzufinden.
Auch wenn die Variationen und Eigenarten, wie PC-Benutzer ihren Storage sortieren und auf Festplatten verteilen scheinbar unüberschaubar sind, es gibt nur ein paar Grundmuster, die sich varieren lassen. Sobald die Tags stimmen und z.B. "Album Artist" und "Track Artist" sowie "Album Name" und "Track Name" statt der wenig differenzierten Einträge %Album% und %Tracktitle% benutzt werden, kann man mit wenigen Handgriffen innerhalb einer Datenbank, wie sie z.B. Foobar2000 mitbringt, unabhängig von Benennung und realem Speicherort, jede nur denkbare Darstellungsform auswählen und sich darin zurechtfinden. Man muss sich dann nicht mehr unbedingt an bekannte Konventionen zur Darstellung halten, wie wir sie z.B. in der Form "Liste der Alben" kennen, sondern kann Relationen, Chronologien oder Diskographien darstellen.
Darüberhinaus ließe sich auf AudioHQ auch durchaus ein Hifi-Forum etablieren, was aber nur möglich ist, wenn man thematisch Grenzen setzt, z.B. klar die Wiedergabe unserer Archive mit Anschluss an vorhandenes Equipment aus dem Hifi-Bereich thematisiert. Gewährleisten muss man nur, dass man sich von anderen Seiten und Foren, die auf Blindtests verzichten und Voodoo und manch anderen Stuss akzeptieren, weil sie lediglich eine Chat-Plattform sein wollen, abhebt. Sobald man jede Verquickung mit Herstellern (z.B. über Werbeverträge) konsequent vermeidet, kann man sich sicherlich trefflich über die wenigen für jeden nachvollziehbaren Vor- und Nachteile der PC-basierten Wiedergabe austauschen. Ausserdem kann man dann auch andere Dinge thematisieren, wie z.B. die PC/Hifi-Hybriden, die unseren Archiven und Sammlungen als zusätzliche Abspielgeräte dienen können. Es ist ja nicht so, als hätte es in diesen Bereichen keine Fortschritte gegeben und wir wären immer noch auf die meist für unsere Zwecke uninteressanten DVD- und (MP3-)CD-Player mit ihren meist eher problematischen Decodern angewiesen. Uns wundert ohnehin, dass hier nicht längst Geräte wie der Highfidelio besprochen werden, mit denen man zum einen CDs zu FLAC rippen kann, die aber zum anderen auch vom PC aus mit FLAC befüllt werden können. Dank solcher "wohnzimmertauglichen" Geräte kann man schon jetzt ungefähr erahnen, dass man sich nicht unbedingt einschränken muss, wenn man mittels Computer Archive aufbaut. Es gibt zwar derzeit nur wenige Brücken, die von PC-basierter Technik zum tradierten Hifi hinüberreichen, aber es gibt sie wenigstens. Ich jedenfalls finde es auch durchaus interessant, mal über den PC-Tellerrand zu schauen. Mitunter kann ich mir auch ein Leben und einen Fortbestand meiner Archive vorstellen, ohne mich auch in Zukunft mit Windows rumplagen zu müssen.
Dementsprechend muss es also auch nicht immer ein passivgekühlter Lautlos-PC sein, manche Leute wünschen sich eher ein Gerät mit einem sparsamen Display oder Anschluss an den Fernseher, fernbedienbar und mit genügend großer HD, um ihre FLACs eher hifi-mäßig abzuhören.
Unseren FLAC-, Vorbis- und MP3-Dateien jedenfalls ist es letztendlich egal, womit sie abgespielt werden, denn qualitativ genügen sie auch kommenden Standards oder lassen sich wie im Falle von FLAC auch locker in alles mögliche "umwandeln", wenns denn nötig sein sollte. (Man kann sich sogar wieder von AudioHQ "frei machen", indem man FLAC in WMA Lossless oder Apple Lossless konvertiert und AudioHQ einfach aus der Favoritenliste des jeweils verwendeten Browsers löscht. Mitunter geht das bei Hifi- oder proprietären Methoden nicht ganz so einfach...)
PS: An dieser Stelle auch noch mal "Danke" für Deine kurze Zusammenfassung!
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