128 kbps (MP3) = 16 Bit ?

Du scheinst da etwas grundlegend falsch verstanden zu haben.

In WAV-Dateien liegt der Audiostream PCM-Codiert vor. PCM (Pulse Code Modulation) ist ein Verfahren um analoge Audiosignale in digitaler Form darzustellen. Dazu wird das analoge Signal mit einer bestimmten Häufigkeit pro Sekunde abgetastet. Typisch und Audio-CD-Standard sind 44100mal, was dann als Samplerate in Hz angegeben wird. Veranschaulicht wird das in diesem Diagramm.

Jedem Messzeitpunkt auf der horizontalen Zeitachse wird entsprechend der Auslenkung eine Zahl zugewiesen. Je mehr Speicherplatz man dafür zur Verfügung stellt, desto genauer kann dies geschehen und desto geringer ist die Abweichung vom Originalsignal. Im Diagramm werden 4 Bit verwendet, d.h. es sind auf der vertikalen Achse 2 hoch 4 = 16 verschiedene Werte möglich. Bei 16 Bit sind es dementsprechend 2^16 = 65.536 verschiedene Werte, das Signal wird also besser aufgelöst, ist näher am Original dran. Diese Zahlen werden dann hintereinander in der WAV-Datei abgespeichert.

Wenn man nun pro Sekunde 44.100 Werte mit jeweils 16 Bit abspeichert, und dies bei einem Stereosignal für zwei separate Kanäle macht, dann ergibt das einen Speicherverbrauch von:

44.100 Hz * 16 Bit * 2 Kanäle = 1.411.000 Kilobit/s = 1.411 kbps

Und genau das ist die Bitrate auf der Audio-CD und damit auch von daraus erstellten WAV-Dateien.

Beim MP3-Format hingegen werden die Daten nicht auf diese Weise abgespeichert, sondern völlig anders. Wie genau, das soll hier nicht weiter interessieren. Ich denke da findest du bei Interesse genug Informationsmaterial im Netz, das soll nicht unbedingt Bestandteil unserer Seite sein.

Wichtig ist, dass man bei MP3-Dateien lediglich die Bitrate, also den Platzverbrauch pro Sekunde angeben kann, nicht jedoch eine feste Auflösung. Es gibt einfach keinen solchen definierten Wert für MP3s. Nicht einmal in welche Auflösung sie decodiert werden, ist festgelegt.

Der Begriff Qualität ist in diesem Zusammenhang eher ungünstig gewählt. Ich würde technisch neutraler von Auflösung, Bittiefe, Bits per Sample o.ä. sprechen.

Die genannten Zahlen sagen erstmal nur aus, wieviel Platz die Audiodaten belegen, nicht jedoch was da überhaupt gespeichert wird und mit welcher Klangqualität. Denn der Klang kann unabhängig davon originalgetreu oder zu einem bestimmten Grad verfälscht sein, das zu bewerten fällt dann in den Bereich der Hörtests.