Hörtest bei 175 kbps von guruboolez (Seite 1) - Hörtests und Qualitäts-/Einstellungsfragen - AudioHQ

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Beiträge [ 7 ]



1 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2004-08-22 15:53)

Thema: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

guruboolez hat einen zweiten Hörtest bei 175 kbps durchgeführt, diesmal mit 18 Samples, alle aus der klassichen Musik. Verändert gegenüber dem ersten Test hat er die Durchführung hinsichtlich der Anzahl der Versuche im ABX-Test, Pio2001 hat empfohlen, von vorneherein eine feste Nummer von Versuchen festzulegen, die Gründe dafür lassen sich ebenfalls im Thread nachlesen.
* Ausführlicher Beitrag auf Hydrogenaudio

Die obligatorische graphische Veranschaulichung der Ergebnisse:

https://www.audiohq.de/articles/listening_tests/guruboolez-multi175.png

Wie immer der Hinweis auf die Auswertung solcher Diagramme: Überschneiden sich die vertikalen Intervalle zweier Codecs in den Diagrammen, dann liegen diese auf dem gleichen Platz; nur wenn die vertikalen Bereiche sich nicht überschneiden, ist der obere Codec besser als der untere. Grund dafür ist die für die Auswertung verwendete statistische Berechnungsmethode. Bitte seien Sie deshalb vorsichtig mit der Interpretation der Ergebnisse, nicht immer ist ein Codec aufgrund eines höheren Ratings auch automatisch besser.

Schlussfolgerungen: MPC bei Qualitätsstufe 5 gewinnt klar und ist für guruboolez Ohren und Samples bei klassischer Musik besser als alle anderen getesteten Codecs. Vorbis bei -q 6 liegt auf dem zweiten Platz und ist besser als alle Teilnehmer, außer natürlich MPC. LAME mit -V 2 (entspricht --preset standard) ist schlechter als MPC und Vorbis -q 6, und liegt auf dem gleichen Platz wie Vorbis -q 5.5. Die Qualität von LAME aber auch Vorbis verringert sich deutlich bei niedrigeren Bitraten.

Geeignet für's Archivieren ist für guruboolez bei dieser Bitrate allerhöchstens Musepack. Zwar wird hier für ihn auch keine Transparenz erreicht, er betont allerdings schon bei der Auswertung des ersten Tests, dass keine ernsten Artefakte sondern lediglich geringfügige Unterschiede auftreten, die nach seiner Erfahrung bei höheren Bitraten verschwinden. Ich denke deshalb, dass er für seine Zwecke zu höheren Qualitätsstufen greifen wird, eventuell aber auch zu Lossless.

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Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

Will Hardware für Musepack !  :unsure:  :blink:  :unsure:
Aber schon erstaunlich, dass guruboolez selbst bei diesem Encoder noch Unterschiede raushört. Respekt.
Ich habe letztes Jahr auch viel mit Musepack rumgespielt, hat mich ab q5 nie enttäuscht. Dieses Format wird in diesem Bitraten-Bereich wohl nicht zu schlagen sein, vom Encoder-Prinzip her stellt es dafür wohl einfach die Refrenz dar.
Aber was rede ich, ist hier ja eh allen bekannt ... :lol:

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Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

Hallo,
Woher resultiert eigentlich der sichtbare Unterschied zwischen OggVorbis -q 6 und -q 5.99 in der obigen Auswertung? Irgendwie leuchtet das mir nicht ein.

Jergar

4 bearbeitet von rossthiof (Original: 2004-08-22 22:18)

Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

jergar,22.08.2004, 22:03 schrieb:

Hallo,
Woher resultiert eigentlich der sichtbare Unterschied zwischen OggVorbis -q 6 und -q 5.99 in der obigen Auswertung? Irgendwie leuchtet das mir nicht ein.

Jergar

Bei den aktuell empfohlenen Vorbis-Encodern kommen unterschiedliche Optimierungen (tweaks) von unterschiedlichen Entwicklern zusammen.

Durch den Umstand, dass sich die einzelnen Entwickler auf unterschiedliche Bitratenbereiche (also Qualitätseinstellung -q) mit unterschiedlichen Zielen der Auswirkungen ihrer "tweaks" konzentriert haben, ist es so, dass einige Verbesserungen erst ab bestimmten Qualitätseinstellungen zum Zuge kommen.
Ausserdem scheint es heute Abend mein Ziel zu sein, möglichst viele Leute durch kreieren möglichst langer Sätze vom Eigentlichen Sachverhalt durch möglichst komplexe Umschreibungen abzulenken. ;)

Kurzum: Ein gewisser tweak scheint hier also erst ab Werten von "größer/gleich sechs" zum Zuge zu kommen.

Übrigens eine Sache, die mich an der aktuellen Vorbis-Entwicklung doch stört: Früher war es so, dass sich die Qualitätsänderung proportional zur Änderung der Q-Werte verhielt. Heute ist die ganze Geschichte absolut unlinear. Kleinste Unterschiede in Zahlenwerten können große Unterschiede in den erzielten Bitraten zur Folge haben (und wie man sieht, auch in der Qualität). Dadurch wird der Einsatz noch unberechenbarer, als es bei Verwendung der variablen Bitrate ohnehin schon ist.
Möchte hiermit aber keineswegs das Prinzip der variablen Bitraten ankreiden, nur die Koordinierung bei der ganzen Entwicklung lässt zu wünschen übrig.
Es sind halt eher Zufallsentwicklungen, die mehr oder weniger offiziell in das Projekt eingebunden werden. Monty wollte (glaube ich) einen Tweak übernehmen. Lustig wirds dann, wenn man sich beispielsweise in foobar unter den Dateieigenschaften die anvisierte Bitrate anschaut und mit der tatsächlich durchschnittlich vorhandenen vergleicht.

5 bearbeitet von Frank Bicking (Original: 2004-08-22 23:24)

Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

rossthiof,22.08.2004, 23:18 schrieb:

Kurzum: Ein gewisser tweak scheint hier also erst ab Werten von "größer/gleich sechs" zum Zuge zu kommen.

Deine Erklärung zum Bitraten- und Qualitätssprung ist richtig und ein schon seit längerem beobachtetes Verhalten. Früher war dafür der Wechsel von verlustbehafteten zu verlustfreiem Stereo-Coding verantwortlich (Stichwort "lossless channel coupling"), heute werden wohl auch, wie du richtig schreibst, die verschiedenen Tweaks der einzelnen in den Megamix eingebundenen und bei bestimmten Qualitätsstufen aktivierten Encoder einen Einfluss darauf haben.

rossthiof,22.08.2004, 23:18 schrieb:

Möchte hiermit aber keineswegs das Prinzip der variablen Bitraten ankreiden, nur die Koordinierung bei der ganzen Entwicklung lässt zu wünschen übrig.

Ich teile deine Ansichten, die Qualitätsskala ist wirklich nicht mehr das was sie einmal war. Eigentlich sollte sie laut der Vorbis FAQ so gestaltet sein, dass zukünftige Versionen bei der gleichen Qualitätsstufe gleiche Ergebnisse und kleinere Dateien erzeugen. Analog dazu sollte sich die Qualität bei gleichbleibender nominaler Bitrate erhöhen, d.h. die Zuordnung von Qualitätsstufe und nominaler Bitrate sollte sich mit neuen Versionen verschieben.

Mittlerweile sind wir zwar bei einer spürbar höheren Qualität als früher, leider haben sich die Bitraten aber auch mit erhöht. -q 5 lag früher bei nominal 160 kbps, heute erreicht man Werte um die 180 kbps, was die berechtigte Frage aufwirft, ob die Verbesserungen auch bei gleicher Bitrate hörbar wären. Es wäre offenbar Zeit für Vergleichstests zwischen verschiedenen Versionen bei der gleichen nominalen Bitrate.

Auch die ursprünglich genaue Einhaltung der nominalen Bitrate mit Abweichungen von maximal 5-10 kbps ist so gut wie verschwunden, hier scheint man sich sehr dem Verhalten von MPC anzunähern, das bei Q5 gerne mal 120 oder 240 kbps verteilt. Aber wenn das zu besseren Ergebnissen führt - warum nicht.

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Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

rossthiof,22.08.2004, 22:18 schrieb:

Kurzum: Ein gewisser tweak scheint hier also erst ab Werten von "größer/gleich sechs" zum Zuge zu kommen.

Hallo,
Das leuchtet mir ein, auch wenn ich einen gleitenden Übergang besser fände. Zumindest suggeriert mir die Einstellung der Qualität mit -q x.xx solches.

Jergar

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Re: Hörtest bei 175 kbps von guruboolez

Der Übergang ist normalerweise auch gleitend, nur beim damals empfohlenen Megamix 2 handelte es sich um 3 verschiedene Codec-Optimierungen von denen je nach gewählter q-Stufe einer ausgewählt wurde. Irgendwo mußten die Programmierer eine Grenze als Entscheidungsgrundlage festlegen.

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