Thema: Digital Watermarks
Hi, Leutz ich bin recht neu in diesem Forum, aber auf dem Gebiet der Audio-komprimierung praktisch schon ewig dabei.
Ich bin gerade an meiner Diplomarbeit (embedded MPEG-Software-Decoder) und stolpere öfters mal über lustige Diskussionen (Gruß an Lego ... deine Beiträge in Punkto objektiver Qualitätsbeurteilung sind klasse ... zum schießen komisch, manche Leute: AutoSuggestion)
Also, kommen wir jetzt zu der neuesten Perversität der Musikindustrie
Digital Watermarking:
Erstmal kurz und prägnant die Grundlagen für die Laien:
1a. Wer sich schon mit Psychoakkustik beschäftigt hat, der weiß, das der Mensch eine asolute Hösschwelle hat, unter der er gewisse Frequenzen nicht wahrnehmen kann.
Klartext: "Manche Töne sind einfach zu leise, um sie zu hören"
1b. Wenn ein Ton über dieser Hörschwelle liegt, dann zieht er diese nach oben. Töne mit ähnlicher Frequenz, die etwas leiser sind, können so evtl. verdeckt (maskiert) werden.
Klartext: "Ein lauter Ton übertönt einen leiseren mit ähnlicher Tonhöhe"
Lossy Audiocodecs nutzen diese Tatsache aus: Sie lassen alle Töne weg, die wir eh nicht hören würden.
2. Ein Audiosignal ist kontinuierlich, d.h. es ist eine Welle. Bei einer Digitalen Aufnahme wird es in Stichproben mit gewisser Genauigkeit (BitTiefe) und gewisser zeitlicher Häufigkeit (Frequenz) abgetastet. Diese Daten sind dann nicht mehr kontinuierlich (also zusammenhängend) sondern diskret. Das ist vergleichbar mit dem Versuch ein Kreis durch eine Menge Quadrate darzustellen ... man wird es evtl. genau genug schaffen um sich selbst zu täuschen, aber es wird NIE ein Kreis sein.
Der Unterschied vom diskreten zum Analogen Ton macht sich als Rauschen bemerkbar. Dies kann man recht leicht nachvolziehen, indem man eine 16Bit WAV-Datei in 8 Bit umkonvertiert: Mit jedem Bit weniger nimmt das Rasuchen um 6dB zu.
Bei 16Bit liegt das Rauschen praktisch unter der absoluten Hörschwelle. Tritt nun ein Ton auf, dann wird die Schwelle aber nach oben gezogen und man kann Bits weglassen, da das Rauschen maskiert wird.
Auch das machen Lossy Audiocodecs.
3. Hier kommt Digital Watermark ins Spiel:
Ein Digital Watermark ist eine Signatur, die als Rauschen in CD-Audio und andere Formate hineincodiert wird. Dieses Rausche liegt ganz knapp unter der jeweiligen Hörschwelle ... so knapp, das die Codecs es nicht herausfiltern können, denn es ist immer einfacher Rasuchen zu generieren, als es wieder aus den Audiodaten heraus zu bekommen.
MP3-Player sollen in Zukunft nach so einer Rausch-Signatur suchen und vergleichen, ob der User berechtigt ist so ein Datei ab zu spielen. :huh:
Und jetzt kommt der Gag an der Ganzen Sache:
Entwickelt wurde das ganze von unseren Freunden beim Fraunhofer-Institut .... man könnte fast meinen die wollten sich bei der Industrie entschuldigen, dass sie MP3 in die Welt gesetzt haben . <_<
Ich persönlich halte das für einen Witz:
Es wird immer Hacks :ph34r: geben, die es einem ermöglichen trotzdem die Musik zu hören :D
bis dahin,
gehabt euch wohl
Titukei