Ich glaube, das wird hier gerade etwas OT ;)
Nun, natürlich basiert eine Meinung immer auf den Erfahrungen, die man perönlich gesammelt hat. Ich hab auch keinesfalls dich oder den Codec oder die Veröffentlichung dessen angreifen wollen oder die Arbeit dahinter. Es ist natürlich deine Entscheidung, was du mit dem von dir geschaffenen Code tust. Aber es war nach einer Meinung gefragt und diese habe ich gegeben :P
Ich bin übrigens selbst in vielen Bereichen ein Anhänger von Open Source. Ich würde allerdings verneinen, daß Open Source immer bessere Ergebnisse produziert als Closed Source
Das hat ja nun auch niemand behauptet, so pauschal sowieso nicht. Ob besser oder nicht liegt sowieso immer im blutroten Auge des Betrachters. Ich schrieb oben lediglich, dass bei Open Source Software rein theoretisch jeder seine Verbesserungen anwenden könne.
Ich bezweifele, daß ein Open Source Projekt so lange ohne Veröffentlichungen überlebt hätte, die ja eine wichtige Motivationsbasis darstellen.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Wo liegt der Hase begraben, der besagt, dass Open Source Projekte nicht 2 Jahre im Stillen entwickelt und dann veröffentlicht werden können? Ich bin mir sehr sicher, dass dies so oder ähnlich schon oft geschehen ist.
Mir ist nicht bekannt, daß es irgendeine fundamentale Erweiterung oder Verbesserung dieser Programme gegeben hätte, die nicht vom Initiator selbst durchgeführt worden wäre. Nach meiner Ansicht braucht es meist jemanden, der die "Seele" des Projektes darstellt und die Fäden in einem gewissen Maße in der Hand hält.
Vollkommen richtig. Oft bleibt der Begründer eines Projekts sowohl als Maintainer als auch als hauptsächlicher oder sogar alleiniger Contributor dabei, was natürlich damit zusammenhängt, dass es "sein" Projekt ist. Allerdings ging es mir auch hier um den diesmal nicht rein theoretischen Vorteil, dass jeder gefundene Fehler oder Verbesserungen zumindest melden kann. Dass nicht jeder am letztendlich veröffentlichten Programm rumfrickelt, ist nur sinnvoll. Aber auch wenn es eine "Seele" des Projekts gibt, gibt es doch, um bei der Metapher zu bleiben, auch den Körper, der viel dazu beiträgt. Die Änderungen am Gesamtcode nehmen in kleinen Projekten der Maintainer selber und in großen wenige ausgewählte Personen vor.
Im Falle TAK handelt es sich "nur" um einen Codec, wo, sage ich mal so, der Aufwand, das Bug-Hunting u.Ä. nicht so gewaltig sind wie bei großen Projekten, doch kann dir durch die Geschlossenheit erst einmal niemand helfen, TAK zu verbessern, zu bereinigen, zu portieren oder zu implementieren.
Ist es dann aber nicht verwunderlich, daß die stärksten Audiokompressionsprogramme allesamt Closed Source sind: La, OptimFrog, Monkey's Audio (bis vor kurzem), TAK?
Ehrlich gesagt ist die Proprietarität an sich schon wieder eine Schwäche in meinen Augen, man denke nur an die weiter oben erwähnte Langlebigkeit. Die Frage ist jetzt, wo man den Maßstab für "Stärke" setzt. In der Kompressionsstärke, der Fehlerbehaftung, der Unterstützung? Für mich persönlich ist nun einmal aus verschiedenen Gründen FLAC das "stärkste" Format (nicht Programm).
Eine pauschale Aussage zur Qualität von OSS lässt sich doch gar nicht treffen. Erst einmal, wie gesagt, ist alles subjektiv, zudem ist die Vielfalt an Software so gewaltig sowohl im einen wie auch im anderen Bereich, dass ein Vergleich nur im Speziellen und nach halbwegs objektiven Kriterien möglich ist.
Nun, vielleicht ist es kein Zufall, daß FLAC nach der Ankunft von TAK zum ersten mal seit Jahren signifikante Verbesserungen der Kompressionsleistung erfahren hat...
Das dürfte dann eine Zeit gewesen sein, bevor ich mich mit der Materie angefangen habe zu beschäftigen. Wenn dem aber so war, dann freut mich das, zeigt aber auch, dass auf neue Entwicklungen schnell reagiert wurde. Ich schrieb ja nun nirgendwo, dass alles, was Open Source ist, perfekt und besser als alles andere funktioniere.
Aber jetzt genug ;) Immerhin sollte es hier eigentlich um Erfahrungen und nicht um Grundsatzdiskussionen gehen. Ich habe nur meine Meinung geäußert und möchte das auch keinesfalls anders verstanden haben.
Rene Descartes schrieb:Ich bin nicht Ihrer Meinung, aber ich werde mich vehement dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.