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Beiträge [ 5 ]



1 bearbeitet von DAU (Original: 2008-04-26 21:55)

Thema: Audio-Cds rippen unter Mac OS X

Hallo!

Ein kleiner Beitrag um einen Überblick der Möglichkeiten am Mac zu geben.

Im Moment sind imho nur zwei brauchbare Programme vorhanden, um mit einem Apple Rechner Cds -relativ- sicher auszulesen:

xACT - es verwendet zum Rippen cdda2wav mit Paranoia Support (und kann zu Shorten, Flac und Wavpack encodieren). Es ist unter Mac OS ein ganz normales Programm und wird zur Installation mit der Maus einfach ins Verzeichnis "Programme" gezogen und von dort aus durch Doppelclick gestartet.

und das

Kommandozeilentool cdparanoia - Von Bronson Beta wird ein einfach zu bedienender Installer für Mac OS bereitgestellt. Cdparanoia wird im Terminal benutzt. Die Benutzung ist supersimpel.

Sämtliche Downloadlinks siehe unten

Beide Programme geben nach dem Rippen einen Statusreport für jeden Track aus.


Andere Programme zum Rippen
iTunes, XCD-Roast und Max sind imho kritisch zu betrachten, weil sie zwar eine Fehlerkorrektur verwenden, aber - meines Wissens nach -  momentan keinen bzw. einen unbrauchbaren Statusreport ausgeben. Mehr dazu unten. Ohne Statusreport weiß man nichts über die Qualität des Auslesens der CD. Wenn das Auslesen fehlerbehaftet war, hilft oft ein vorsichtiges Reinigen der CD.

Vergleich cdparanoia und cdda2wav
Cdparanoia wird als der schlechtere  und veraltete Ripper angesehen. Siehe:
https://www.audiohq.de/viewtopic.php?id=810
http://www.linuxforen.de/forums/archive/in...p/t-181309.html
xACT mit cdda2wav wäre deswegen grundsätzlich gegenüber dem Kommandozeilentool cdparanoia der Vorzug zu geben. Cdparanoia im Terminal bietet allerdings durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten über die Kommandozeile mehr Optionen und Kontrolle.

Verwendung von und Erläuterungen zu xACT und cdparanoia

xACT
übernimmt nach Einlegen der CD die Titelnamen aus dem Finder - dazu muss iTunes (zur Abfrage der CDDA-Datenbank) geöffnet sein und eine Internetverbindung bestehen. Es extrahiert die Daten nach dem Hinzufügen und Einstellen unter dem Reiter "util" als numerierte und mit dem richtigen Titelnamen versehenen Wav-Dateien in ein Verzeichnis der eigenen Wahl. Es gehen die Daten von Interpret, Album, Jahr etc. verloren (jedoch nicht die Titelnamen!) und müssen von Hand nachgetaggt werden (s.u.).

Es wird nach dem Rippen ein Statusreport in der Form

100% Track Name XY recorded with audible retry/skip errors (96.8% problem sectors)
100%  0 rderr, 15 skip, 101 atom, 67 edge, 22 drop, 6 dup, 0 drift!

ausgegeben. Dies ist ein Beispiel für einen recht defekten Track.

Zu den Bezeichnungen rderr usw. ist im Netz fast nichts zu finden. Skip wird wohl die Anzahl der Übersprünge sein und damit der fehlerhaften Sektoren. Soviel habe ich noch vor einiger Zeit in einem mittlerweile nicht mehr existenten Forum gefunden:

Je weiter links hier Fehler sind, desto schwerwiegender sind sie.

und

Edge ist Jitter an Blockraendern.

Bei schwererwiegenden Fehlern wird auch z.B.

3%cdda2wav: Input/output error. ReadCD MMC 12: scsi sendcmd: no error
CDB:  BE 04 00 01 88 68 00 00 0C 10 00 00
status: 0x2 (CHECK CONDITION)
Sense Bytes: F0 00 03 00 01 88 68 0E 00 00 00 00 11 06 00 00 00 00
Sense Key: 0x3 Medium Error, Segment 0
Sense Code: 0x11 Qual 0x06 (circ unrecovered error) Fru 0x0
Sense flags: Blk 100456 (valid)
resid: 28224
cmd finished after 7.067s timeout 60s

ausgegeben. Dabei tritt immer oder meist ein "rderr"-Fehler auf. Hier empfiehlt es sich sehr, den Track nochmals neu einzulesen sowie vorher ggbfs. die CD zu säubern.

Das Kommandozeilentool cdparanoia
Die CD einegen, Terminal im Verzeichnis /Programme/Dienstprogramme/ öffnen und /usr/local/bin/cdparanoia -Bf eintippen bzw. hineinkopieren. Cdparanoia rippt die eingelegte CD komplett und schreibt sie ins Home-Verzeichnis.
Dabei wird ein Statusreport über das Terminal ausgegeben. Eine Variation für die Kommandozeile ist auch /usr/local/bin/cdparanoia -Bfve welches einen sehr detaillierten Statusrreport ausgibt, sowie /usr/local/bin/cdparanoia -Bfvz, welches nie einen Lese-Fehler überspringt (dafür sollte man wissen wie im Terminal der Kill-Befehl zu benutzen ist ;) ). Die Dateien werden in der Form  "track01.cdda.aiff" ins Userverzeichnis geschrieben und müssen komplett selber getaggt werden.



Taggen und Codieren
Die jetzt erhaltenen Aiff- bzw. Wav-Dateien müssen noch getaggt und encodiert werden.
Für die Weiterverarbeitung zu Shorten, Flac und Wavpack kann man man in xACT taggen und encodieren. Das Programm ist selbsterklärend.
Auch in Max kann man taggen und u.a. zu Flac, Lame-MP3, OGG Vorbis, Spex, Apple Lossless und Monkey´s Audio konvertieren. Dazu die Dateien unter Datei | Dateien konvertieren öffnen und dann mit dem Button Metadaten editieren. Mehrere Dateien können dabei grundsätzlich mit Umschalt-Mausklick markiert werden.
So ist es z.B. auch möglich, Apple-Lossless nach Flac und umgekehrt (inklusive Tags und Ordnerstrukur) zu konvertieren. Dazu einfach die Ordner mit der Maus in das Fenster Dateikonvertierung ziehen. Max erkennt die Tags aus Apple Lossless und Flac. So kann man z.B. seine komplette Flac-Sammlung in einem Rutsch zu Apple-Lossless konvertieren und von Linux nach Mac migrieren, wie auch umgekehrt.

Lame-MP3s in iTunes
Zum Taggen und Codieren der Wav-Dateien aus xACT nach Lame-MP3s kann man die gerippten Wav-Dateien zunächst nach iTunes ziehen, alle Titel markieren, dann die Zahlen im Titel mit Hilfe des Applescriptprogramms 01-Delete x first-last chars. of Title aus den Hubi’s iTunes Scripts, löschen.
Danach in iTunes mit dem Tastaturkürzel Command-I bzw. Apfel-I die fehlenden Tags für Interpret, Album, Jahr etc. editieren und manuell eintragen. Auch hier können mehrere Dateien grundsätzlich mit Umschalt-Mausklick markiert werden.
Fürs Codieren in MP3 ist iTunes-Lame  prakisch, weil es die Tags aus iTunes übernimmt und die MP3s zur iTunes-Library hinzufügt. Empfohlene Einstellungen für (iTunes-) Lame sind hier zu finden. Als Einstellung im Eingabefeld wird momentan --preset fast standard bzw. -V 2 --vbr-new empfohlen. Wer die alte Lame Version 3.90 verwendet, nehme --alt-preset standard.

Auch kann man, wenn man auf den Statusreport - aber nicht auf die Fehlerkorrektur - verzichten möchte (z.B. bei einer nagelneuen CD) und Lame-MP3s in iTunes möchte, die CD mit iTunes zu Aiff oder Apple-Lossless unter Fehlerkorrektur auslesen (dazu unter iTunes | Einstellungen | Erweitert | Importieren | Importieren mit zu Aiff oder Apple-Lossless einstellen. Hier gleich auch die Box ... Fehlerkorrektur anwenden markieren.) Die so ausgelesenen Titel dann mit iTunes-Lame encodieren. Dazu kann man im Eingabefeld am Ende die Option --delete-source hinzufügen. Sie löscht dann gleich die Originaldateien und man spart sich das Löschen von Hand. Aber Vorsicht! Bei falschem Umgang kann man mit diesem Befehl seine ganze Musik löschen.

Abspielen
Mit dem Plugin „Xiph QuickTime Components” kann man Flac, Ogg und Speex unter iTunes abspielen. Auch bietet ToolPlayer unter Mac OS X u.a. die Möglichkeit FLAC, MP3, AAC, Musepack, Monkey's Audio, OGG Vorbis, Apple Lossless, AIFF, WAV abzuspielen.
Weitere Software kann man unter
http://www.versiontracker.com/
http://www.macupdate.com
finden. Z.B. in das Suchfeld play audio eingeben.

Weiteres zu iTunes, XCD-Roast und Max
Diese Programme sind imho kritisch zu betrachten, weil sie zwar eine Fehlerkorrektur verwenden, aber - soweit mir bekannt - keinen bzw. einen unbrauchbaren Statusreport ausgeben. iTunes wurde hier im Forum schon diskutiert. Auf Nachfrage an den XCD-Roast-Entwickler für Mac, warum eine zerkratzte CD, die mit  XCD-Roast ausgelesen wird, keine Fehlermeldung produziert, antwortete er mir per Mail

xcdroast wertet die Fehlermeldungen von cdda2wav nicht wirklich aus. Sie werden mit im "extended view" ausgegeben, aber das war es auch.

Max (verwendet cdparanoia und auch einen eigenen Comparison Ripper ), gibt aber leider keinen Statusreport für das Rippen aus. Max bietet allerdings einen großen Komfort, da es in einem Schritt die Titel- und Interpretennamen aus aus der Datenbank freedb auslesen, die Tracks in Flac etc. encodieren und zu iTunes hinzufügen kann.


Downloadlinks und weiterführende Links

xACT
http://sourceforge.net/projects/xact
und wenn der download nicht funktioniert dann hier
http://www.macupdate.com/info.php/id/14246/xact
http://www.versiontracker.com/dyn/moreinfo/macosx/21952

Cdparanoia Installer als Kommandozeilentool
http://bronsonbeta.com/

Xiph QuickTime Components
http://www.xiph.org/quicktime/
http://en.wikipedia.org/wiki/Xiph_QuickTime_Components

ToolPlayer
http://www.alenofx.netsons.org/

MAX
http://sbooth.org/Max/
http://en.wikipedia.org/wiki/Max_%28ripping_software%29

In Hubi’s iTunes Scripts: 01-Delete x first-last chars. of Title
http://hubionmac.com/wordpress/?page_id=6
Hubi’s iTunes Scripts sind sehr praktisch um z.B. seine Library aufzuräumen.

iTunes-Lame
http://www.blacktree.com

und für Benutzer älterer Macs:
Power PC optimierte Lame-Compiles (Für die G3, G4 und G5 Prozessoren)
http://tmkk.hp.infoseek.co.jp/lame/index_e.html

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Für Ergänzungen, Berichtigungen und weitere Tipps bin ich dankbar.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Matheo3000

2

Re: Audio-Cds rippen unter Mac OS X

Hallo, bei mir funktioniert nur noch iTunes und das Terminal-Paranoia zum rippen. Jetzt schreibt mir Paranoia die Dateien als "trackXX.cdda.aiff" auf die Platte. Kann man AIFFs auch taggen? Und gibt es Programme die auch Dateien automatisch aus dem Internet taggen können?

Re: Audio-Cds rippen unter Mac OS X

Bitte um Aufklärung. Warum so umständlich?

Warum zieht ihr die Dateien/Lieder nicht einfach aus dem Fenster der CD in einen eigenen Ordner?
Beim Mac geht das ganz direkt, auch Kopierschutzmechanismen sind fast immer für Windoof ausgelegt.

Dann wird digital (also bitgenau, Nullen und Einsen) ausgelesen und fertig. Gespeichert wird voreingestellt als AIFF, also verlustfrei.

Grübelgruß, Gerhard

4

Re: Audio-Cds rippen unter Mac OS X

Guten Abend

@ Hamsterbacke: Einfaches Ziehen der Audiodateien in einen Finder-Ordner ist meines Wissens suboptimal, da ein Computer-DVD/CD-Laufwerk nicht die ausgeklügelte (Lese-)Fehlerkorrektur eines Audio-CD-Players besitzt (CD-Player interpolieren die Wellenform bei Lesefehlern), und auch kein Protokoll der allfälligen Lesefehler erstellt wird. Mithilfe eines Protokolls kann man, wie von Matheo3000 beschrieben, durch erneutes Einlesen des betreffenden Tracks versuchen, beim zweiten Durchlauf bessere Ergebnisse zu erzielen.

@ Matheo3000: Vielen Dank für die Infos, die für mich sehr hilfreich sind! (Ich beabsichtige, in den nächsten Wochen mit dem Rippen meiner CD-Sammlung zu beginnen.)

Frage ans Forum: Hat sich seit dem Posting von Matheo3000 die Situation geändert, d. h. gibt's unterdessen neuere empfehlenswerte Tools fürs Rippen unter OS X 10.5.6 und 2 x 2.66 GHz Dual-Core Intel Xeon? iTunes kommt für meine Bedürfnisse nicht in Frage, weil auch mit eingeschalteter Fehlerkorrektur etliche Aussetzer etc. in den Audiodateien zu hören sind.

Vielen Dank für Eure Auskünfte!

Herzliche Grüsse

Rolf

PS: Im Internet habe ich noch Pillage gefunden <http://www.bratproductions.com/software/pillage.html>. Scheint jedoch unter OS X 10.5.6 nicht zu funktionieren - oder vielleicht liegt's an der deutschen Lokalisierung, unter welcher mein OS X läuft. Info auf der Pillage-Website: "Pillage has *NOT* been tested with version 8 of iTunes. If you are upgrading to v8.0 (or greater) of iTunes, please note that Pillage may not be compatible. I am looking into the situation..."

Re: Audio-Cds rippen unter Mac OS X

@Rolf

Ich verwende auch Pillage. Es ist zwar ein wenig eigenwillig und man muss ab und zu ein wenig "basteln", um es zum Laufen zu bringen (insbesondere die benötigte amerikanische Tastaturbelegung nervt), aber es ist aus meiner Sicht bisher das einzige Ripping-Programm für den Mac, das cdparanoia sichtbar im Terminal benutzt (also volle Statuskontrolle) UND Metadaten automatisch in die Tracks speichert.
Die Metadaten sind eigentlich der einzige Grund, warum ich nicht cdparanoia direkt im Terminal benutze  :D
Außerdem hat Brat irgendewtas eingebaut, damit cdparanoia auch mit kopiergeschützten CD klar kommt.

Ich habe inzwischen hunderte CDs meiner Sammlung auf dieses Weise gerippt, mit iTunes dann in Apple Lossless gewandelt und bisher noch keinen einzigen Fehler hören können. Ich verwende dabei Apple TV, das optisch an einen Harman Kardon Receiver angeschlossen ist und Teufel Lautsprecher.

Eine echte Alternative könnte aber das hier werden: http://sbooth.org/Rip/
Schlechte Erfahrungen habe ich hingegen mit XLD (http://tmkk.hp.infoseek.co.jp/xld/index_e.html) gemacht - es hat völlig falsche Rips erzeugt (der Anfang des ersten Liedes war vor jedem anderen Track zu hören), obwohl im Statusreport KEINE Fehler angezeigt wurden.

Wenn es Dich interessiert, kann ich ein paar Tipps posten, wie man Pillage unter 10.5 zum Laufen bringt, falls Du Probleme bekommen solltest (Fehlermeldung wäre hilfreich).

May the Rip be with you  :P

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