DJ-Spacelab,21.07.2004, 07:13 schrieb:@Frank Bicking:
Falls du dich weiterhin weigerst, ABX-Tests durchzuführen und damit Beweise vorzulegen, dann beende ich das Thema.
Ich sagte bereits das ich momentan kaum Zuhause bin und diese Diskusion vom Handy aus verfolge. Ich hab also weder die Möglichkeit, noch die Zeit dazu einen ABX Test zu machen. Wenn du deshalb dieses Thema schließen willst, dann kannst du das gerne tun.
@Spunky:
Dass dieser kleine Unterschied im Auto (!) überhaupt wahrgenommen werden kann, auch noch in einer Intensität, dass man fast aus dem Auto fällt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Ich fahre mit diesem Fahrzeug und der Anlage schon seit 5 Jahren fast 6 Stunden täglich durch die gegend und höre deshalb auch fast die kleinste Anomalie auf anhieb herraus. Also erzähl mir jetzt nicht was ich im Auto höre und was nicht! Wo wir gerade so schön bei vorschnellen Urteilen waren.
@Dominic:
die großen Radiosender benutzen Hardware-Encoder, die den Audiostream vom Mischpult in Echtzeit encodieren.
Und genau aus diesem Grund möchte ich gerne wissen ob hier der MP2 Softwareencoder Müll ist, oder ob aus MP2 einfach nicht mehr rauszuholen ist. Wenn nämlich letzteres zutrifft, dann kann auch ein Hardwareencoder nicht mehr "Klang" rausholen. Leider hat hier wohl keiner die Möglichkeit mal einen Hardwareencoder genauer zu Testen. Wobei ich bezweifle das der Klang einer solchen Maschine besser ist als der eines guten Softwareencoders. Hier lass ich mich aber gerne eines besseren belehren.
Da muß ich DJ-Spacelab Recht geben, in einem stehenden Auto ist es durchaus möglich, auf einer (wohlgemerkt ausreichend guten) Auto-HIFI-Kombination Hörtests zu machen. Wenn ein mehrjähriges Hörtraining auf genau diese Wiedergabekette hinzukommt und der Benutzer seine Anlage in ausreichendem Maße kennt, halte ich Vergleichstests für möglich. Die Besonderheit, daß der Fahrer zwischen den LS sitzt und die relativ kleinen Stereobasis (ca 2m) sind allerdings Besonderheiten, die bedacht werden müssen. Hier entsteht durch den Einbau der LS etwas ähnliches wie eine "offene" Kopfhörer-Anordnung, ähnlich den Panaroma-Headphones Anfang der 90er und den Quadrophonie-Experimenten der 70er, welche allemal mit einem Mittelklasse-Kopfhörer gleichziehen kann.
Im gleichen Zug möchte ich das aber wieder einschränken, vermutlich fehlt 90% der Auto-HifiSysteme diese ausreichende Güte, auf Probleme wie etwa Auflösungsvermögen der LS, Wiedergabeprobleme des Abspielgerätes (mp3-Hardware-Decoder), Frequenzgang und der physikalisch fehlenden Wiedergabemöglichkeit des Bassanteil unterhalb ca 60 Hz usw möchte ich gar nicht erst eingehen. Sicherlich kann man mit ausreichendem Training auch "Unterschiede" und Anomalien hören, aber diese müssen auch wieder angemessen eingeordnet werden, man ist nicht umsonst irgendwann von den weniger komplexen Kompressionsverfahren (MPEG-1 Layer-1 und -2) abgekommen und hat sich auf die Entwicklung neuer Verfahren unter Ausnutzung hörpsychologischer Phänomenologien zugewandt in deren Folge die uns bekannten Lossy-Formate entstanden sind. Hardware-Encoding auf MPEG-Basis ist aber dennoch gängige technologie in der Archivierung in Rundfunkanstalten und auch im Premastering, dies liegt auch am sehr hohen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber den komplexen Lossy-Encodern. Ein Lossy-Format ist auch leider nur solange als transparent zu bezeichnen, solange nicht reihenweise Belege für Problemsamples eintreffen, was selbstverständlich auch für Hardware-Decoder gilt. Wenn ich mich recht entsinne waren außer der hörbaren Qualität allerdings bei MPEG-Hardware auch noch die Kompressionsgeschwindigkeit, Latenzen und die Schnittstellen zu anderen Hardwaregeräten wie etwa parametrischen Equalizern oder Hallgeräten ebenfalls gewichtige Verkaufsargumente. Das ist bei Software nicht anders. Hier werden auch Kompromisse zu Lasten der hörbaren Qualität zugunsten der Funktionalität gemacht. Diese Diskussionen aber sind uralt und tradiert, auf bloße Messungen gibt man mitunter selbst in HIFI-Branche kaum etwas, wenn diese nicht im entgültigen Hörraum in entgültiger Aufstellung stattfinden, auf Experimente kann man dennoch nicht verzichten. Ich habe lange genug im HiFi-Bereich gearbeitet und teilweise auch diese Umstände für Verkaufverhandlungen genutzt und im Boxenbau auch recht lange unterwegs gewesen, um zu wissen, daß es es auch AutoHifi ausreichender Güte geben kann. ;)
Die Einordnung von Vergleichstests funktioniert aber eben nur mit Hilfsmitteln, wie etwa einem ABX-Test, sodaß ein verallgemeinerbarer Beleg vorliegt, der Raten und Täuschungen verbeugt. Blinde Optimierungen und Tests wie sie sonst in HIFI-Branche üblich sind und Optmierungen auf den Massengeschmack hin sind sonst kaum zu vermeiden. Aus nur einem MPEGEncoder und wenigen Problemsamples auf generelle Probleme zu schließen und deshalb einen ganzen Zweig von Encodern als "unzureichend" zu klassifizieren halte ich für unzulässig. Ich selber habe damals (ca 1999) selbst mal einige mehr oder minder einfach erhältliche Software MPEGEncoder getestet unter anderem dabei auch Andree Buschmanns MPEGPlus Encoder endeckt und die Ergebnisse waren bei ähnlichen Einstellungen sehr unterschiedlich.
Zur Güte des bei DVB übertragenen Tonsignals kann ich nur sagen, daß es es hervoragend klingt, einen Anspruch auf Transparenz erheben die Sendeanstalten allerdings nicht. Desweiteren stehen leider auch keine Originale für vergleichstests zur Verfügung. Jedenfalls kann ich das von den LinuxVDR-Mitschnitten die bei mir in den letzten 8 Monaten aufgelaufen sind sagen. Außerdem darf man nicht vergessen, daß diese MPEG-Streams auch teilweise entsprechend den Einstellungen in der Software einem Downsampling unterliegen. Irgendwie erinnere ich mich gelesen zu haben daß es einige bekannte Schwächen der WinOnCD-Software hinsichtlich dem Mp3decoding in der Vergangenheit gab, vermutlich wurden Kompromisse zugunsten der Geschwindigkeit gemacht, ähnliches wird vermutlich auch bei dem MPEG2 Encoder/Decoder das Problem sein.
Für mich stellen sich jetzt allerdings grundsätzliche Fragen:
Der Schwerpunkt von AudioHQ ist das CD-Rippen, computerbasiertes Archivieren und die bestmögliche Wiedergabe. Andererseits kommen wir jetzt doch an einem Punkt wo wir diese Themen meines Erachtens bestens abgehandelt haben und auch sicher in Zukunft mehr Fragen zum Thema DVD, MPEG, DVB etc kommen werden.
Diese Fragen sind zT. berechtigt, weil sie weitere digitale Quellen betreffen und die Güte dieser Quellen sehr hoch ist. Wie wollen wir damit verfahren, im Falle der DVD betreffenden und bei DVB-Stream Themen, da habe ich durchaus ein Intresse und auch einige Erfahrungen beizusteuern? Bisher hat das Team auf andere Seiten zB http://www.doom9.org oder die DVD-Foren verwiesen, weil wir vorrangig erst alle AudioCD relevanten Themen abhandeln wollten, in dieser Thematik sind wir ja bereits sehr gut und zur Zufrienheit ausgebaut. ;)
Bei DVD Rippen kommen wir aber auch wieder in einen rechtlichen Grenzbereich, weil empfehlenswerte DVD-Ripper wie etwa "Smartripper" in Deutschland nicht mehr benutzt werden dürfen, bewerben glaube ich ist auch nicht mehr gestattet. Den Themenbereich Kopierschutz haben wir hier auf AHQ nicht berührt weil sich unsere Seite mit Backup, Wiedergabe und Archivierung eigener digitaler Medien beschäftigt. Filesharing-Themen sind aus ähnlichen Gründen nicht erwünscht und von unserer Seite mangels Intresse auch bewußt ausgeblendet. Digitale Quellen wie etwa das rippen und schneiden von Webradiostreams oder LINEIN Aufnahmen intressieren mich derzeit herzlich wenig.
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