s.gerhardt21 schrieb:Aber das Problem an der Sache liegt auch in der Musik. Die Musikindustrie weiß ja um das Hörverhalten und haut jeden Woche einen neuen Star raus, der Massen an leichtverdaulicher Musik rausschmeißt, die prima nebenher gehört werden kann, wenn man sich aber mal wirklich komplett auf die Musik konzentriert, merkt man schnell, wie banal sie ist. Das war früher eben noch etwas anders.
Das ist leider nur zu wahr.
Was den Umfang meiner Musiksammlung angeht: Ich besitze schon seit geraumer Zeit keine einzige CD, Musik-Kassette oder Schallplatte mehr, was allerdings auch damit zusammenhängt, dass ich eine Weile mehr oder weniger aus dem Koffer gelebt habe und jeder, der mal hunderte CDs und Vinyls von A nach B umgezogen hat wohl weiß, wie schwer und sperrig die Dinger werden können. Irgendwann habe ich dann alle, in meinem Fall eine noch überschaubare Sammlung, einfach weggegeben und mir die wichtigsten als MP3 in guter Qualität auf zwei externe Festplatten (Master und Sicherung) archiviert und alles Neue nur noch direkt als MP3 gekauft. Momentan bin ich dabei, nach und nach diesen "lokalen" Bestand schließlich aufzulösen und auf eine Online-Festplatte zu übertragen. Dann muss ich nicht mal mehr die Festplatte mit auf Reisen nehmen, solange es am Ziel einen ordentlichen Internetanschluss gibt.
Leute, die Musik exzessiv sammeln, konvertieren etc. sind möglicherweise aber auch schlicht vergleichbar mit denen, die z.B. Briefmarken oder Schlüsselanhänger sammeln: Es geht vordergründig um den Akt des Sammelns selbst als um den eigentlichen Zweck, das Hören.
Ich arbeite viel am Computer (Programmierung) und höre dabei eigentlich immer Musik nebenbei, weil ich es entspannend finde. Darauf konzentrieren kann ich mich nicht wirklich, darum geht es in der Situation aber auch nicht. Komischerweise höre ich dafür nie Musik wenn ich beispielsweise draußen unterwegs bin, weil ich es dort eher als störend empfinde, eben weil ich mich dann nicht darauf konzentrieren bzw. "aktiv hören" kann. Ich mache selber Musik und dies trägt viel dazu bei, Musik möglichst nicht nur "im Vorbeigehen" zu konsumieren. Am Besten ist es natürlich immer noch, sich die Künstler live anzusehen und zuzuhören.