Hallo,
ich versuche mal, deine Fragen zu beantworten.
doktor73 schrieb:1) Ich habe den Sinn dieser speziellen Dateien noch nicht so ganz verstanden - brauche ich die eigentlich nur, wenn ich später einmal ein Album so wie die ursprüngliche "Original-CD" brennen möchte, mit den "Original-Pausen" usw.?
Genau. Auf einer Audio-CD können sich vor jedem Titel Pausen befinden, die beim Abspielen auf dem CD-Player praktisch noch zum vorherigen Track gehören und an dessen Ende abgespielt werden. Beim Rippen wird deshalb (Standard-Einstellung von EAC) auch die Pause ("Pre-Track Gap") an das Ende des vorherigen Tracks geschrieben. Die Pausen, wenn denn welche existieren, sind meist ca. 2 Sekunden lang und enthalten nur Stille. In manchen Fällen befinden sich darin allerdings auch Interludes zum nächsten Track.
Ohne die Cue-Sheet ist es nicht möglich, eine Audio-CD aus den gerippten Daten zu brennen, bei der diese Struktur erhalten bleibt. Letztendlich dient es heute meist nur der vollständigen Archivierung einer Audio-CD, so dass man tatsächlich eine 1:1 Kopie der CD anfertigen kann. Ob du das für notwendig erachtest, liegt an deinen Ansprüchen an die "Vollständigkeit" der digitalen Kopie.
doktor73 schrieb:2) Warum wird dabei ausgerechnet die Funktion "Mehrere WAV-Dateien mit Pausen... (Nicht Standard)" empfohlen? Mich irritiert, dass es nur für DIESE Funktion für Erstellung von CUE-Sheets kein Tastaturkürzel gibt - auch der Zusatz "Nicht Standard" ist ja nicht gerade vertrauenserweckend...
Der Standard für Cue-Sheets ist eine Image-Datei (bei Audio-CDs z.B. als Wave-Datei) sowie eine Cue-Sheet Datei, die alle Informationen über die Struktur des Images erhält. Bei Images von Audio-CDs enthält die Cue-Sheet-Datei also Informationen darüber, wann welcher Track beginnt. Allerdings hat diese Struktur mehrere Nachteile. Zum Einen kann nicht jeder Audio-Player mit Cue-Sheets umgehen, in diesem Fall muss man also das große Image abspielen und verliert die Möglichkeit, schnell und gezielt per Klick zum nächsten Track zu springen. Außerdem verliert man durch diese Struktur die Möglichkeit, nur bestimmte Tracks z.B. auf den MP3-Player zu kopieren.
Bei Cue-Sheets mit einzelnen Tracks umgeht man diese Probleme, und kann mithilfe der Cue Sheet und den einzelnen Tracks trotzdem eine 1:1 Kopie von der ursprünglichen Audio-CD erzeugen. Da dies jedoch nicht dem Standard für Cue-Sheets entsprichte, und entsprechend nur wenige Programme mit dieser Struktur umgehen können, wird dies auch entsprechend im Menü von EAC vermerkt.
doktor73 schrieb:3) Wenn ich Dateien nach dem rippen auf der Festplatte verschiebe, funktionieren die beim Rippen erstellten "CUE-Sheets" nicht mehr... Oder?
Das Versicheben der Dateien (also Audio-Daten und Cue-Sheet) ändert nichts an der Funktionalität, da alle Einträge in einer Cue-Sheet relativ sind, also nicht den kompletten Pfad zur Datei enthalten (sondern in der Regel nur die Dateinamen der Audio-Tracks). Man muss jedoch berücksichtigen, dass in der Cue-Sheet Referenzen zu unkompimierten Wave-Dateien enthalten sind. Rippst du beispielsweise zu FLAC, und möchtest die Cue-Sheet-Datei zum Abspielen benutzen, musst du die Dateinamenerweiterungen innerhalb der Cue-Sheet-Datei von *.wav zu *.flac ändern. Das geht auch bequem mit einem geeigneten Texteditor mit der Suche-und-Ersetze-Funktion.