Hi OliP
zu Deinem CUETools Problem kann ich Dir nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus, aber
OliP schrieb:2) Was sind andere Pressungen? Wieso gibt es die überhaupt?
Eine Pressung ist, wie der Name schon andeutet, ein mechanischer Vorgang. Der Weg vom Studio zu Deiner CD verläuft im groben so:
Nachdem die Audiofiles erstellt sind geht es zum sogenannten PQing. Hier wird mit Hilfe einer Software die Reihenfolge der Files bestimmt und vor allem alle Zusatz-Informationen wie CD-Text oder anderes, und eben Trackstart, Pausenbeginn oder Indexe zugeführt. Dazu gibt es zusätzliche Bits im Datenstrom, welche die Namen "P, Q, R, S, T, U, V und W" haben wofür die Bits P und Q für Pause und Trackindexte zuständig sind (daher PQing).
Da eine CD alle Daten zu einem Timecode getacktet enthällt, damit z.B jene PQ-Daten auch immer an der selben Position im Datenstrom zu finden ist, muss sich alles diesem Timecode unterziehen. Dies bedeutet das, laut definition jenes Timecods alle jene Start- und Zusatzmarken nur jede 75stel Sekunde (kleinste Einheit des Timecodes) gesetzt werden können.
Nun sind aber die Audiofiles aus dem Studio nicht nach DIESER Zeitvorgabe getacktet sonder ihr Takt unterliegt nur der Samplingfrequenz von 44,1 KHZ. Dies bedeutet das pro CD-Takt 588 Sampelworte pro Kanal enthalten sind. Hat der Techniker es hier mit einzelfiles zu tuen muss er entscheiden ob er fehlende Samples einfügt um den Trackstart auf den nächsten Timecodeframe zu legen oder auch abschneidet, oder eine zusätzliche Pause einfügt.
Selbst wenn dem Techniker eine Imagedatei vorliegt muss er entscheiden an welcher Timecode-adresse er die QPBits setzt.
Jetzt wird von dem KOMPLETTEN Datenstrom ein Glasmaster angefertigt. Dies kann man sich wie die enwicklung einer Leiterplatine vorstellen, indem, wie bei einer Bildentwicklung, bestimmte stellen des Glases Beschichtet , bzw. nicht beschicht werden. Dadurch entsteht letztendlich ein minimalster Höhenunterschied. Diese "Mutter" wird mechanisch auf Väter übertragen, dieses spiegelbildliche kopieren ist mängenmäßig genau so begrenzt wie der anschließende Pressvorgang der CD, auf jene Väter.
Es gibt also viele Punkte in der Kette der CD erstellung wo eingegriffen werden kann. Alle CD die sich auf die selbe Mutter beziehen entsprechen EINER Pressung. Muss eine neue Mutter angefertigt werden (verschleiß oder verlust) so kann ich den selben Datenstrom des ursprünglichen PQins benutzen. Damit währe die ZWEITE Pressung (neue Mutter) Bitidentisch mit der ersten. Habe ich auch keinen Zugriff auf dieses Datenstrom so muss ich erneut ein PQing durchführen. hier könnte jetzt die eine oder andere Markierung einige bis viele Frames ander gesetzt sein, oder die CD Text informationen sind nicht mehr gleich, und sei es nur durch benutzung von einer anderen Groß- und Kleinschreibung und und und. Die JETZIGE Pressung wäre dann auch nicht mehr Bitidentisch mit der ersten. Mit ewas Fantasie fällen Dir vielleicht weitere Gründe ein.
Gruß TomPro