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Thema: Clipping bei gerippten CDs

Moin, Moin,

ich habe gerade 2-mal Mumford & Sons (Sigh No More, Babel) mit EAC gerippt und in MP3 umgewandelt (-v0). Außerdem hatte ich bei Amazon Herbert Grönemeyer - Live als MP3-Download gekauft und heruntergeladen. Diese insgesamt 42 Titel habe ich mit MP3Gain analysiert. Ergebnis: Bei 39 von 42 Titeln wird Clipping angezeigt. Nur bei "Kein Verlust (live)", "After the Storm" und "Not with Haste" kann MP3Gain kein Clipping entdecken.

Ich gehe davon aus, dass da irgendwas falsch läuft. Aber was? Und vorallem: Wer macht da was falsch? Ich? EAC? Lame (3.99.2.5, ja, ich weiß, nicht ganz das Neueste)? Die Musikproduzenten?

Nach meinem, zugegebenermaßen sehr laienhaften, Verständnis dürften einmal durch Clipping entstandene Fehler durch das Gainen nicht verschwinden. Mal davon abgesehen, dass ich weder vor noch nach der Behandlung mit MP3Gain irgendeinen Fehler hören kann (jedenfalls bei den Stichproben, die ich gemacht habe): Ist das so?

Gruß
rhinozeros

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Re: Clipping bei gerippten CDs

Also, es gibt zwei Möglichkeiten in der digitalen Audiotechnik um clipping anzuzeigen:

  • BEI der Erstellung und Bearbeitung wenn der Prozessor merkt, das er einen Überlauf produziert (also quasi das 17te Bit benötigt) das ist ECHTES clipping

  • NACH der Erstellung und Bearbeitung kann ich nur noch das Signal untersuchen. Dabei wird geprüft ob mehrere Abtastwerte nacheinander "Vollpegel" haben. Es bleibt aber jeder Software überlassen wieviele Abtastwerte hintereinander als Indiz genommen werden um von einem WAHRSCHEINLICHEN clipping auszugehen.

Auch wenn es sich bei Audiosignalen zwangsweise um Wellen handeln muss, so kann aber z.B. ein Synthesyser-Sound, welcher auf der Pulswelle aufbaut auch eine "natürliche" Abfolge mehrerer "Vollpegel" Werte generieren.

Die Loudneseace (Mastering) kann mit sogenennten Brickwall Limitern ebenfalls einen solchen Effekt erziehlen wenn man diesen auf exakt 0 dB einstellt. Bedingt durch das Mastering werden sowiso immer alle Signale "Verformt", da Compressoren und Limiter halt das Signal "runterregeln". Echtes clipping ist aber das Abschneiden von so lauten Stellen, das sie nicht mehr in das üblicherweise 16 Bit Format passen würden, weshalb man im Produktionsprozess meist höherwertige (nicht Qualitativ besser, sonder Quantitativ mehr) Formate als das 16 Bit Format nutzt um noch etwas Spielraum (Headroom) zu haben. Bei diesem Abschneiden entstehen jetzt noch zusätzliche Obertöne welche im Orginal nicht vorhanden wahren, es findet also eine erhebliche Klangveränderung statt. Beispiele währen hier die verzerrte Gitarre oder Orgel, bzw. der Exiter Effekt um etwas "Luftiger" klingen zu lassen.

Fazit. ob Du es also mit ECHTEM clipping zu tuen hast könntest Du nur im AB-Vergleich oder bei deutlich wahrnembaren Verzerrungen festellen.

Solange Du keine zusätzlichen Signale zuführst (Hall, Echo ect.) oder aber das Signal veränderst/verstärkst (positiver Replaygain Wert ...) erzeugst Du kein clipping. Bei der Herstellung von mp3 signalen, kann durch das Berechnungsmodell ewentuell bei einer Vollpegelaufnahme ECHTES clipping entstechen.

Gruß TomPro

Re: Clipping bei gerippten CDs

Auweia! Darüber muss ich wohl etwas längern grübeln. Trotzdem danke erstmal!

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Re: Clipping bei gerippten CDs

TomPro schrieb:

...
Solange Du keine zusätzlichen Signale zuführst (Hall, Echo ect.) oder aber das Signal veränderst/verstärkst (positiver Replaygain Wert ...) erzeugst Du kein clipping. Bei der Herstellung von mp3 signalen, kann durch das Berechnungsmodell ewentuell bei einer Vollpegelaufnahme ECHTES clipping entstechen.
...

Heißt das, dass wenn man per DJ-Mixer Effekte anwendet (Echo, Faser, whatever) clipping entstehen könnte, wenn man ein Set in 16 bit aufnimmt?
LG 2five

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Re: Clipping bei gerippten CDs

Immer dann wenn zwei oder mehr Signale zusammengemischt werden so entspricht dies einer Addition. Wenn ich bei einer Addition einen Wert oberhalb des gültigen Zahlenrahmen habe (16 Bit von -32767 [negative Halbwelle] bis +32767 [positive Halbwelle]) dann nennt man das im Audio "Clipping".

Hat Dein Quellsignal also schon Vollpegel und es kommt noch was dazu dann erzeugst Du clipping.
Hat Dein Quellsignal Vollpegel, welchen Du aber im Mixer reduzierst, schaffst Du Dir einen Overhead um cliopping zu vermeiden.

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