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Beiträge [ 9 ]



1 bearbeitet von Spunky (Original: 2004-11-01 00:04)

Thema: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

..so jetzt back ich mal kleine Brötchen und habe eine Frage. Dies ist eigentlich auch der Grund weshalb ich auf dieser wirklich lobenswerten und sehr interessanten Seite gelandet bin.

Folgendes Szenario: Wir wollen eigene Musiktitel mit anderen Studios während des Entstehungsprozesses schnell und mit möglichst wenig Datenverlust austauschen. Hierbei wollen Musiker aus einem Studio in Köln mit Musikern in Studios in L.A oder Tokio zusammenarbeiten.
Es gilt also sehr große Entfernungen zu überwinden.
Mehrere Möglichkeiten bieten sich hier bisher an. Einen Premix erstellen, das ganze als Mp3 und dann ab per E-Mail.
Nachteil: die Soundqualität des Stücks leidet bei bei mehrmaligem hin und her schicken durch die verlustbehaftete Codierung. 
Möglichkeit 2: den Premix als komprimierte Version auf einen Ftp Server aufspielen und die anderen laden sich das gute Stück dann herunter. Nachteil der Zeitaufwand und die Zeitverschiebung während man gerade von der “Muse“ geküsst wird.
Um mit möglichst wenig Zeitverschiebung auch mit weiter entfernten Studios zu arbeiten überlegen wir das Streamingverfahren einzubinden. Gibt es hierzu bei euch Erfahrungen in Verbindung mit der von euch präferierten und entsprechend hochwertigen Lame Codierung?
Ist z.B eine Lamecodierung und ein nachfolgender Stream z.B per Sam2 möglich bzw sinnvoll.
Kennt ihr ein besseres Streamprogramm? Welchen Decoder müßte die Gegenseiten haben um mit Lame die beste Soundqualität zu bekommen und dann damit weiterarbeiten zu können?

Ich begebe mich nochmal auf die Suche in euren Wissenskatakomben bis dahin bin ich für jeden Tipp dankbar.
Happyhalloween...uuuhhhaaaaa

Sono

2 bearbeitet von Lego (Original: 2004-11-01 13:50)

Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Folgendes Szenario: Wir wollen eigene Musiktitel mit anderen Studios während des Entstehungsprozesses schnell und mit möglichst wenig Datenverlust austauschen. Hierbei wollen Musiker aus einem Studio in Köln mit Musikern in Studios in L.A oder Tokio zusammenarbeiten.
Es gilt also sehr große Entfernungen zu überwinden.
Mehrere Möglichkeiten bieten sich hier bisher an. Einen Premix erstellen, das ganze als Mp3 und dann ab per E-Mail.

Nachteil: die Soundqualität des Stücks leidet bei bei mehrmaligem hin und her schicken durch die verlustbehaftete Codierung.

Hier wären vermutlich Lossless Formate (APE, FLAC, WavPack) die beste Lösung, weil keine Generationsverluste durch mehrfaches Encodieren eintreten. Eventuell handelt es sich sogar um einen der wenigen Fälle, wo die Hybrid-Format WavPack oder OptimFrog von Vorteil sein könnten.

Fürs "normale Reinhören" kann dann einfach nur die Lossy-Version gedownloaded werden und braucht man die originären WAV-Dateien, so zieht man eben zusätzlich noch die Differenz-Datei zusätzlich und Decodiert das ganze verlustfrei zu  WAV.

Nachteil der Zeitaufwand und die Zeitverschiebung während man gerade von der “Muse“ geküsst wird.

Welcher Zeitaufwand? Das bisschen Encodieren? Das bisschen hochladen? Habt ihr nur ein 56k Modem oder was ? Kann ich nicht nachvollziehen, was gemeint ist. Musepack und LosslessFormate sind zum Teil wesentlich schneller als Lame beim Encodieren.

Um mit möglichst wenig Zeitverschiebung auch mit weiter entfernten Studios zu arbeiten, überlegen wir das Streamingverfahren einzubinden. Gibt es hierzu bei euch Erfahrungen in Verbindung mit der von euch präferierten und entsprechend hochwertigen Lame Codierung?

Streaming bedeutet einen weiteren Encodierung und damit eine Verschlechterung der Qualität. Um Lossless FLAC zu streamen braucht ihr auch den entsprechenden UPload, also Minimum 800-900 kb/s, das entspricht ca. dem 7fachen DSL-Upload. Auf der gegenseit müßte füür solch hohe Bitraten auch die entsprechende Download-Kapazität vorhanden sein. Bisher kenne ich allerdings kein Streaming-Tool welches ohne Reencodierung solche Bitraten streamen kann. Also sind wir wieder beim UP-/Download per FTP angelangt.

Ist z.B eine Lamecodierung und ein nachfolgender Stream z.B per Sam2 möglich bzw sinnvoll.
Kennt ihr ein besseres Streamprogramm? Welchen Decoder müßte die Gegenseiten haben um mit Lame die beste Soundqualität zu bekommen und dann damit weiterarbeiten zu können?

Die Decoderfrage ist absolut egal, die Generationsverluste durchs Reencodieren zB eines Shoutcast-Streams sind in jedem Falle hörbar, die eines Decoders allenfalls eine akademische Diskussion.

Hier gehts zum [url=http://www.playauditorium.com/]Auditorium[/url] ...

3 bearbeitet von Spunky (Original: 2004-11-01 15:30)

Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Werden die Audiospuren generell heruntergeladen und verarbeitet? Oder ist es eher der Fall, dass man erstmal reinhören will, aber nur ein Bruchteil der angebotenen Audiospuren auch tatsächlich verwendet?

Wenn das Reinhören eine wesentliche Sache ist, dann würde es sich empfehlen, eine möglichst kleine Datei online zu stellen. Vorbis Ogg in einer Bitrate von ca. 100kbit/s oder ncoh etwas kleiner ist hierfür sehr gut geeigent. Wohlgemerkt, nur zum Reinhören.

Wird eine Audiospur dann tatsächlich auch verwendet, wäre ein verlustfreies Format zu empfehlen, wie bereits von Lego erwähnt. Je mehr Leute daran arbeiten, desto wichtiger wäre es, die Transcodierungsverluste zu vermeiden.

Ist die Dateigröße von verlustfreien Audioformaten denn wirklich so ein großes Problem? Wenn ja, dann wäre zur Not noch MPC ein Format, dass in Frage kommt. MPC generiert bei den gleichen Bitraten eine wesentlich bessere Qualität wie MP3 (jedenfalls bei Bitraten von 140kbit/s aufwärts). Zum Ausprobieren würde das reichen, wird ein Titel jedoch fertiggestellt und auch vermarktet, so wäre es aus Qualitätsgründen erforderlich, den Titel nochmal komplett neu mit verlustfreiem Ausgangsmaterial zu erzeugen.

Alternativ der Vorschlag von Lego mit den Hybridformaten, wobei diese auch relativ große Dateien erzeugen (MPC ist auf jedenfall kleiner).

Wenn Du es etwas genauer beschreibst, wie der Arbeitsablauf aussieht, dann könnte man vielleicht noch detailliertere Tips geben.

Spunky

4 bearbeitet von Lego (Original: 2004-11-01 20:33)

Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Spunky,01.11.2004, 14:30 schrieb:

Wenn Du es etwas genauer beschreibst, wie der Arbeitsablauf aussieht, dann könnte man vielleicht noch detailliertere Tips geben.

Genau das war auch mein Problem, die ungenaue Beschreibung in der Fragestellung.

Irgendwie ist der Stolperstein schon in die Fragestellung eingebaut und scheinbar ist auch kein Vorwissen in punkto verteiltes Arbeiten und Versionsverwaltung vorhanden.

Vielleicht wird ja nach einer professionellen Mehrpersonen-Arbeitsumgebung gesucht die verteilte Standorte überall in der Welt per VPN zulassen soll? Sowas ließe sich dann ohnehin nur mit "Man in the Middle"-Lösungen und Satelliten Daten-Übertragung realisieren. Sie würde es zulassen das etrem große Datenpakete in berechnbarer Zeit rtransportiert werden. Oder muß es unbedingt immer eine Exhtzeitverbindung sein.

Für solche Fälle kann man tageweise Rechenzentren anmieten oder mit einer Kunsthochschulen kooperieren, die über die entsprechende Infrastruktur verfügen. Mit irgendso einem Dödel-Zugang von Magenta-Offline oder irgendnem OAL-Zugang für 5 Euro, die bei "Ottilie Normalbürger" schon nix taugt ist sowas sowas kaum zuverlässig (!) zu bewältigen.

Also meine kurze Nachfrage:

- Reden wir über verteiltes Arbeiten einer Arbeitsgruppe?
- Über nur zeitweise benötigte aber extrem schnelle Satelliten-Verbindungen die über Volumen abgerechnet werden ?

Mir scheint ihr habt zwar ein  paar Ansprüche aber noch mit der dahinterstehenden Technik Kontakt. Wenn ja, versuch mal bitte zu beschreiben was da abging, aber  bitte klar strukturiert und bitte mit klaren Zielvorstellungen. Sonst landen wir sehr schnell bei folgender semiEmpfehlung:

- fetter Internetzugang nach Volumen abgerechnet
- "echtzeitfähiges"-WMA-Lossless-Streaming und sowas in der Art

oder noch professionelleren Angeboten? Um wieviel Geld geht es ?

EDIT: habe grad einen deutschsprachigen Workshop gefunden für Streaming mit dem WMP. Der Titel ist zwar etwas plakativ und platt, der Inhalt aber ganz manierlich.

PIRATENSENDER IM EIGENBAU - EINER ZAHLT, ALLE GUCKEN ...

Bei Intresse aber bitte bei den Kollegen und Spezis dort nachfragen. Wir haben von unserer Seite kein Intresse am Support von Microsoft-Technologien und/oder auch nicht an ähnlicher Technik aus dem Hause Apple/Quicktime und Real Networks und auch keine Zeit für sowas.

... Uns haben nämlich die bösen bösen "Kommunisten" korrumpiert und wir machen nur in Open Source und freien Quellen. :P

Hier gehts zum [url=http://www.playauditorium.com/]Auditorium[/url] ...

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Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

..danke für die Tipps und die Ratschläge.
Es gibt tatsächlich einiges noch aufzuarbeiten und nachzuholen in diesem Gebiet. Ich werde sobald ich Zeit habe diese Frage genauer formulieren. Es enstand als fixe Idee dieser Tage im Studio und sowas muß sich natürlich noch im Kopfe erst einmal festigen.

Bis bald
Sono

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Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Hi Sono

Es giebt eine professionelle Lösung die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

Da du im "Studio" arbeitest dürfte Dir Pro Tools von Digidesign nicht unbekannt sein. Über 50% der Profie-Studios weltweit arbeiten damit. Da giebt es eine Aplikation namens DigiDelivery.

Schau mal rein bei http://www.digidesign.com/products/digidelivery/.

Vieleicht ist das ja was für Dich.

Grüße aus den Studio

TomPro

Übrigens, unter http://www.digidesign.com/ptfree/ giebt es eine freie Version von Pro Tools sollte man in die Liste der Editoren aufnehmen.

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Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Hallo Sono

Hat jetzt zwar nur am Rande mit der Frage zu tun, hätte aber trotzdem eine Frage:

Ich bin gerade in einer Diskussion in welcher mehrere Gesprächsparter behaupten, MP3 würde heute häufig während des Masterings verwendet. Nicht nur als "Preview" à la hör du mal in den Track rein, sondern so ähnlich wie du das Szenario beschreibst zum Ausstausch zwischen den verschiedenen Studios und auch als Transportmedium vom Studio zum Hersteller der CD:


Zwei Aussagen meiner Gesprächsparter:

"Es ist ja heute schon so weit dass viele Tracks auf einer modernen CD als Quelle ("Master") eine MP3 Aufnahme hatten. Die wurde dann von z.B. Amerika durch Telefondraht und über Satelliten gejagt, hier wieder gewandelt und auf CD "gepresst". Der Anschiss lauert überall. Die Meisten merkens garnicht, ist insofern OK."

und

"Die Daten die per Telefon übertragen werden, werden nur in 128er Qualität übertragen. Mag sein das Du das nicht glaubst, aber ich war dabei wie das ankam. Auf meine entsetzte Frage wurde mir geantwortwt: "da beschwert sich keiner, wir arbeiten ja noch etwas nach. Die paar Qualitäts-Freaks sind für uns wirtschaftlich nicht interessant". Gott sei Dank ist das noch nicht immer und überall so. Aber es wird immer mehr, anscheinend ist nur überteuerte Massenware noch interessant. Dazu gehört in meinen Augen an erster Stelle die CD."


Hat dieser Unsinn häufig praktiziert, oder sind das nur ein paar schwarze Schafe?


Gruss
FlicFlac

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Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

hast du für die Diskussion Links oder war das eine in der realen Welt? Das Phänomen überrascht mich nämlich doch stark...

Ich glaube ich werde mal testweise  TAU über meine Robbie Williams CDs - die so das am Massentauglichsten sein dürften - laufen lassen, vielleicht entdecke ich den nächsten Skandal ;-).

Und ja, kennt noch jemand anders ähnliche Phänomen?

OT:// Was mir bisher noch untergekommen ist ist das Blank Album, welches aber eher Gag war. Man kauft praktisch eine CDR in Verpackung und kann anschließend die Musik herunterladen, hoffentlich in Lossless... Aber ich mag die Musik eh nicht

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Re: Tauschen von Audiospuren während des Entstehungsprozesses

Anselm,29.11.2006, 16:07 schrieb:

hast du für die Diskussion Links oder war das eine in der realen Welt? Das Phänomen überrascht mich nämlich doch stark...

Ich glaube ich werde mal testweise  TAU über meine Robbie Williams CDs - die so das am Massentauglichsten sein dürften - laufen lassen, vielleicht entdecke ich den nächsten Skandal ;-).

Und ja, kennt noch jemand anders ähnliche Phänomen?

Yup, ich kenne das Phänomen, möglicherweise...

Zunächst:
<Hoffentlich verzeihliche Eigenwerbung ein>
Ich bastele seit längerem an einem verlustlosen Audiokompressionsprogramm namens TAK (früherer Arbeitstitel "YALAC"), das auf www.hydrogenaudio.org diskutiert wird.
</Hoffentlich verzeihliche Eigenwerbung aus>

Auf der nimmerendenden Suche nach zusätzlichen Filtern, die die Kompressionsleistung verbessern können, habe ich irgendwann ein Ding eingebaut, das auf den ominösen Namen "PreFilter" hört. Im allgemeinen verbessert es die Kompressionsrate um etwa 0.3 Prozent. Einer meiner Tester berichtete aber 3 bis 6 Prozent für seine Testdateien, was mich ziemlich umgehauen hat. Des Rätsels Lösung: Die meisten seiner Testdateien waren zuvor als MP3's kodiert.

Soweit so gut. Putzigerweise haben aber andere Tester (und auch ich) vereinzelt Aufnahmen ausmachen können, die definitiv direkt von einer CD gezogen wurden und ebenfalls entsprechend hohe Verbesserungen der Kompressionsrate aufwiesen.

Unglücklicherweise ist es mir bislang nicht gelungen, eine erschöpfende Erklärung für die teilweise extreme Wirkung des PreFilters auszumachen. Eine wichtige Voraussetzung scheint aber eine vorherige Tiefpaßfilterung zu sein, die die höchsten Höhen abschneidet und -zumindest bei gängigen Bitraten- wohl häufig ein Bestandteil der MP3-Kodierung ist.

Fazit: Nichts genaues weiß man (noch) nicht... aber ein Anfangsverdacht (wie ihn vielleicht auch TAU liefern würde) ist da.

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