ATH steht für absolute threshold of hearing und bedeutet Hörschwelle. Encoder nutzen dieses Wissen aus der Psychoakustik aus, um durch das Weglassen nicht wahrnehmbarer Signale Platz zu sparen. Natürlich führt die Auswahl der dabei verwendeten Grenzwerte in den verschiedenen Situationen zu mehr oder weniger guten Encodierergebnissen, das Ganze muss also sorgfältig justiert werden, aber nicht zwangsläufig durch den Anwender.
Denn oftmals ist dieses "Tweaking", das da durch einige durchgeführt wird, recht unseriös. Bestimmte Werte werden mit absurden Methoden ermittelt und mit fadenscheinigen Begründungen gerechtfertigt, selbstverständlich alles ohne Hörtests. Dass selbsternannte Kommandozeilenbastler dabei erfolgreich sind, bezweifle ich in einem Großteil der Fälle. Dazu gehört schon ein tieferes Verständnis des Themas, und darüber verfügt dieser Personenkreis meistens nicht.
Ich stehe dazu, dass mir das Hintergrundwissen auch fehlt. Wer jedoch Ahnung vom Thema hat, der soll solche Probleme, sollte er sie finden und nachweisen können, doch einfach mal publik machen. Wären die LAME-Voreinstellungen dazu wirklich so abgrundtief schlecht, dann hätte das eigentlich längst die Runde gemacht, es sei denn die Erkenntnis ist neu. Ich möchte diejenigen, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen, ungern bloßstellen, aber ich bin da erstmal etwas skeptisch. Bisher habe ich eher schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die zwingend irgendwas nachbessern oder an die persönlichen Hörgewohnheiten anpassen müssen, und dabei den Kontakt mit den Entwicklern oder das Durchführen von Hörtests scheuen.
Und diejenigen, auf die die letztgenannten Punkte nicht zutreffen, sind selten. Das soll jetzt auch kein Pladoyer dafür werden, dass LAME perfekt sei und die Qualität hinterfragendes Testen nicht notwendig wäre - so ist es ja nun auch nicht. Vielleicht hast du es auch von einem Entwickler gehört, der ähnlich wie die Vorbis-Drittentwickler wirklich in der Materie steckt und den ich jetzt völlig zu Unrecht vorverurteile.
Darf ich dich deshalb nach deiner Quelle fragen?
Besteht kein konkreter Anlass für Änderungen, dann sollte man bei den Voreinstellungen (Presets) bleiben.
Von aufgespürten, nachweisbaren Problemfällen sollte man einfach auf Hydrogenaudio berichten.