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Thema: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Hallo,

ich hoffe wirklich, nichts schon Gefragtes zu wiederholen, aber mein Fall liegt etwas anderes als die anderen Samplerate-Fragen, die ich über die Suche gefunden habe.

Ich bin dabei, auf vorleser-amateure.de.vu ein paar Tips zu geben, wie man (als Laie) Hörbücher produziert. Dabei hat mich nun jemand nach den präzisen Aufnahme-Einstellungen gefragt. Es geht darum, daß der Sprecher z.B. mit Audacity sein Werk in WAV (PCM) aufnimmt. Es handelt sich nur um menschliche Stimme, keine Musik. Das Endprodukt ist komprimiert (MP3 oder Speex z.B.), die WAVE-Datei kommt nicht zum Hörer, sondern höchstens ins Archiv des Sprechers.

Auf der Suche nach Klärung der Frage, ob eine Samplerate von 44100 Hz angemessen ist (16 Bits pro Sample sind es wohl), bin ich auf dieses Tutorial gestoßen. Darin wird geraten, ein Hörbuch mit nur 22050 Hz zu samplen, weil so der Encoder weniger Daten komprimieren muß und höhere Qualität produzieren könne, da die menschliche Stimme sowieso nicht viel oberhalb von 11 kHz tue. Ich hingegen hätte gedacht, daß sich ein anständiger Encoder (sagen wir, LAME für MP3) schon selber darum kümmern kann (und ggf. downsampelt), und daß es das beste wäre, ihm ruhig ordentlich Rohdaten zu geben, also 44100 Hz-Aufnahmen.

Eine dritte Meinung wird von speexenc vertreten, der bei der Kodierung einer 44100 Hz-Aufnahme darauf hinweist, daß der Codec für 32000 Hz (im ultra-wide-Modus) optimiert sei.

Was meint Ihr, was sollte ich meinen potentiellen Sprechern raten, 22, 32 oder 44,1 kHz? Natürlich könnte ich jetzt testen, aber weder habe ich ein geschultes Ohr noch gehe ich davon aus, daß meine Stimme das Maß aller Dinge ist. Falls deswegen jemand mir aus seiner Erfahrung bzw. seinem Wissen über Encoder raten kann, wäre ich ihm sehr dankbar.

Schöne Grüße,
Viktor.

2 bearbeitet von Etienne (Original: 2005-08-06 13:30)

Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Hallo Viktor

Ich erstelle zwar selber keine Hörspiele und digitalisiere auch keine, ich nehme sie von DAB, DVB-S oder UWK auf und archiviere sie. Ich verwende dazu FLAC und CDs für Archivierungszwecke und MP3 für's einmalige Abspielen auf mobilen Gerätschaften.

1.)
Eine Angabe/Aussage vermisse ich in deinem Postings: Den Anwendungszweck.
- Was willst du damit machen?
- Wem stellst du (resp. der Autor) die Aufnahmen zu Verfügung?
- Womit müssen diese abspielbar sein?
- Müssen diese an mehrere/viele Personen via DFÜ zur Verfügung gestellt werden?
Soll heissen: Was ist wichtiger: Qualität oder minimalen Platzbedarf? Müssen denn die Aufnahmen so klein sein?

2.)
Ich habe vor einigen Jahren - auf der Suche nach einem geeigneten Codec und adäquaten Settings - mal mit Spexx und dergleichen experimentiert. Die *Qualität* von Spexx fand ich inakzeptabel. Letztlich bin ich auf LAME ape (aps würde auch genügen, da ich aber Musik mit ape encodiere und es mir zu blöd ist, jedesmal den Codec neu zu konfigurieren und es dann doch immer mal wieder zu vergessen) gekommen und dabei geblieben.

3.)
Ich bin der Ansicht, dass die Nachteile (Inkompatibilität, Probleme verschiedener Player mit 22050 u.a.), die du dir mit 22050 KHz, Spexx und anderem einhandelst, den Aufwand nicht Wert sind. 1 Gb kostet weniger als 1 €. Mit LAME ape benötigt ein stündiges Hörspiel ca. 60 - 80 MB, mit aps noch weniger. Wenn es noch weniger sein darf, würde ich apm verwenden.

Gruss
FlicFlac

P. S: Bei gut gemachten Hörspielen sind i.d.R. auch diverse Geräusche drauf, die m.M.n. mit 22050 nicht, oder nur bedingt abbildbar sind.

3 bearbeitet von Lego (Original: 2005-08-06 14:39)

Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Viktor,05.08.2005, 22:21 schrieb:

Auf der Suche nach Klärung der Frage, ob eine Samplerate von 44100 Hz angemessen ist (16 Bits pro Sample sind es wohl), bin ich auf dieses Tutorial gestoßen. Darin wird geraten, ein Hörbuch mit nur 22050 Hz zu samplen, weil so der Encoder weniger Daten komprimieren muß und höhere Qualität produzieren könne, da die menschliche Stimme sowieso nicht viel oberhalb von 11 kHz tue. Ich hingegen hätte gedacht, daß sich ein anständiger Encoder (sagen wir, LAME für MP3) schon selber darum kümmern kann (und ggf. downsampelt), und daß es das beste wäre, ihm ruhig ordentlich Rohdaten zu geben, also 44100 Hz-Aufnahmen.

Ich würde die verschiedenen Schritte mal getrennt von inander betrachten und das ganze vereinfachen.

Der erste Schritt ist die Aufnahme und die Archivierung beim Produzent. Hier spricht nichts gegen eine möglichst hohe Qualität, also WAV 44.100hz/Mehrkanal-Stereo oder mono/16bit. Diese lassen sich mittels unserer Anleitungen dann platzsparend ins FLAC an ein Archiv übergeben zur späteren Weiterbearbeitung, erneutem Encodieren (in verschiedene Formate) oder zum Brennen.

Je nachdem welchen Encoder man später verwenden möchte, kann man dann auf dessen entsprechenden Optimierungen Rücksicht nehmen und vor der Übergabe an den Encoder wandeln. Im Falle von Speex dann eben über den Zwischenschritt einer Kopie in 32000 Hz, das dauert nur wenige Minuten, selbst mit einem älteren PC der 1Gz-Klasse.

Falls es irgendwen noch intressiert, ich konserviere Hörspiele von CD in Ogg Q6 oder Musepack Q5. Bei LAME würde ich V2 oder APS empfehlen. Warum?
Ich finde die ganzen irrwitzigen Spar-Diskussionen rund um Sprachaufnahmen und Musik bei verlustbehafteten Codecs sowas von sinnlos, weil man versucht Kritereien gerecht zu werden die längst ihre Gültigkeit verloren haben, selbst  mit IDSN ist es möglich innerhalb einer vertretbaren Zeit einen Download von 50-100 MB zu erledigen.

Wer sowas nicht daheim hat oder noch auf ein Modem angewiesen ist, der hat anderweitig sicher Zugriff auf Breitband (Freunde, Uni, Internetcafé...), warum also immer unnötige Rücksicht auf eine Minderheit nehmen und sich auf Diskussionen einlassen die mal für das Jahr 1997 prägend und sinnvoll waren, heute aber nicht mehr sein sollten.

Auch beim Übertragen an einen mp3Player würde ich bei Hörspielen nicht mehr sparen, angesichts dessen, daß die Verbleibezeit von Audiobooks auf den Playern nicht sehr hoch sein dürfte, kann man sich auch ruhig ein paar MB mehr für unterwegs gönnen.

Gruss

PS: Meine obige Aussage zu "Warum sparen" und das "Pro für ein Anbieten in ehrlicher Qualität" gilt nur soweit man sich das als Anbieter leisten kann und will. Angesichts heutiger Hosting-Vertrage aber sollte aber unbegrenzter Traffic kaum mehr ein Problem sein.

Was Foren und Webseiten betrifft, so halte ich Spar-Überlegungen darüber auch Modembenutzern den Zugang zu ermöglichen allerdings für sinnvoll, also nur kontrolliert und überlegt Bilder oder banbreitenfressende Elemente einzusetzen. Aber das ist ein ganz anderes Feld. Wer hingegen vorhat Downloads anzubieten kann das auch zweigleisig tun und geizigen Menschen einen Alternativ-DL in schlechter Qualität anbieten und an dessen Nutzung ablesen ob die Addressaten eines Angebots diesen überhaupt brauchen.

Weiterhin würde ich als AudioEditor Audacity empfehlen, weil man bei Supportfragen sofort an das dortige Forum verweisen kann und Audacity für verschiedene Betriebsysteme  nageboten wird, sodass Intressierte ohne viel Aufwand ein Tutorial ohne großen Aufwand zB auch unter Linux oder Mac ausprobieren können.

Hier gehts zum [url=http://www.playauditorium.com/]Auditorium[/url] ...

4 bearbeitet von Viktor (Original: 2005-08-06 19:16)

Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Danke für die Antworten.

Es geht darum, daß ich *interessierten Laien* Hilfe geben will, wie sie am besten ein Hörbuch produzieren (nicht -spiel, d.h. wirklich nur menschliche Stimme, keine Musik). Ich bin Informatikstudent, aber ich richte mich explizit an technische Laien, z.B. ältere Leute, die eine gute Stimme haben und mit dem Computer einigermaßen umgehen können. Ich will ihnen Tips geben, damit sie Anfängerfehler und -frustration vermeiden, und sie überhaupt auf die Idee bringen, daß sie Hörbücher produzieren können. Deswegen möchte ich anspruchsvollere Dinge wie FLAC-Archivierung oder manuelles Downsampling vermeiden. (Zur Archivierung schlage ich ihnen schlicht vor, die WAVs auf CD-R zu brennen; klar kann ich FLAC als Alternative auch erwähnen, nur eben nicht als Standardweg).

Unbegrenzter Traffic? Webhosting? Also, ich mache keinerlei Hosting und ich habe schon gar keinen unbegrenzten Traffic, ich gebe nur Tips, um das Hosting müssen sich die Hörbuchproduzenten selber kümmern, ich empfehle ihnen www.archive.org. Die Hörer sind ganz normale Internet-Surfer, zwischen null und einer Million Leuten, und die brauchen auf jeden Fall ein MP3 mit konstanter Bitrate, das sie auch auf billigen mobilen Playern abspielen können; und ich empfehle außerdem ein weiteres effizienteres Format. Da Speex speziell für menschliche Stimme entwickelt wurde, offen ist und vom vlc auf allen Plattformen abgespielt werden kann, dachte ich daran. Mehr als ein 64kbps-mono-MP3 macht qualitativ m.E. keinen Sinn in Anbetracht dessen, daß es sich um Amateursprecher handelt. Will sagen: Bevor man da die Datenmengen verdoppelt, bringen ein paar Stunden professionelle Stimmschulung des Sprechers tausendmal mehr :-) Ist natürlich Ansichtssache und keine absolute Weisheit. Außerdem haben die Amateursprecher im Zweifel billige Mikrophone und billige Soundkarten, das rauscht sowieso vorne und hinten. Ich selber nehme mit der integrierten Soundkarte eines 233MHz-Laptops mit verdammt lauter Festplatte auf (soviel zu alten PCs :-)

Tut man dem Speex-Codec denn tatsächlich einen Gefallen, wenn man ein 44,1kHz vor der Kodierung manuell auf 32kHz runtersampelt? Macht er das nicht selber?

Audacity hatte ich in der Tat bereits in meinem Tutorial als "eierlegende Wollmilchsau" gepriesen :-)

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Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Viktor,06.08.2005, 18:16 schrieb:

Tut man dem Speex-Codec denn tatsächlich einen Gefallen, wenn man ein 44,1kHz vor der Kodierung manuell auf 32kHz runtersampelt?

Ausprobieren?

Hier gehts zum [url=http://www.playauditorium.com/]Auditorium[/url] ...

6 bearbeitet von Viktor (Original: 2005-08-06 20:08)

Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Ausprobieren?

Ich hör ja nicht mal den Unterschied zwischen WAVE und ultrawide-Speex überhaupt...

Re: Hörbücher produzieren / Samplerate für Aufnahme

Ich bevorzuge für Sprachaufnahmen:
44,1 kHz Mono
80 kbps

Der Ton ist so einwandfrei.
Und für Stimmaufnahmen eignet sich Mono sowieso am besten da man ja nur ein Mikrofon hat und keine zwei.
Ist ja logisch?

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