Spunky,19.05.2004, 10:24 schrieb:Lenz,19. May 2004, 06:32 schrieb: Und die Flacs werden nicht mehr größer werden...
Da wäre ich mir nicht so 100%ig sicher. Auf Basis der heutigen CD-Qualität sicher nicht, aber auch hier wären Erweiterungen nach oben möglich. In den Musikstudios arbeitet man ja mit höherer Qualität und LP-Fanatiker behaupten ja nach wie vor, dass man den Unterschied "fühlen" kann. Dazu kommen Sachen wie Surround-Technik - ob sich die bei Audio durchsetzen wird ist offen. In meinen Augen wird es nie ein Format geben, das wirklich Bestand hat.
Naja, keine Frage, wenn neue Audio-Medien und Technologien Einzug in Otto-normal-Haushalte erhalten, wird das Archivieren von zukünftigen Musikalben platzraubender. Damit kommen wir jedoch gleich zum einschränkenden Aspekt: "Wenn", oder sollte ich besser "falls" sagen? ;)
- btw: Meine ganze Argumentation und Sichtweise geht davon aus, dass die Etablierung neuer Audio-Medien die einzige Möglichkeit ist, dass Musikarchivierung in Zukunft mehr Platz bedarf. -
Es ist nicht von der Hand zu weisen, das die halbherzige Einführungen der Nachfolger der CD, die SACD und die Audio-DVD, kläglich gescheitert sind. Und das, was mir bei diesem Traueranblick am meisten zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass die Ursachen für dieses Scheitern nicht nur bei der Masse liegen, sondern auch noch von der Industrie selbst kommen. Es gibt selbst heute nicht mal ein hinreichend flächendeckendes, medienübergreifendes Angebot von Abspielgeräten für SACDs, was deutlich zeigt, das wohl selbst die Hersteller der CD-Nachfolger ihre diesbezüglchen Vorsätze und Visionen in den Wind geschossen haben... traurig, aber wahr.
Auf der anderen Seite fehlt wohl auch einfach der Antrieb, zum Durchgreifen, da bei der breiten Masse schlichtweg kein Bedarf nach lossles Codecs besteht: "128 k ist okay, 192 k ist CD-Qualität, und die Fanatiker greifen sogar zu 320 k-mp3s... tz, völlig überflüssig."
Bei solch einer Einstellung haben neue Technologien einen schweren Stand, es fehlt einfach der Antrieb (rentable Nachfrage), etwas zu bewegen. Versucht zudem mal Max Mustermann zu erklären, dass er für das neuste Album seines Lieblingsinterpreten plötzlich 20 € zahlen muss, weil es sich um eine SACD handelt, und worin praktisch der Nutzen darin liegt? Es wär' zum Haareraufen ^^...
Ich bin Optimist, aber ich sehe ehrlich gesagt keinen Ausweg aus dieser Situation, weshalb kein Ende in Sicht ist, dass Audio-CDs ein Auslaufmodell werden. Man kann sich noch nicht mal auf den Spruch "die Zeit wird's schon richten" verlassen. Das einzige, was sich richten wird ist die Industrie. Und zwar auf die Tatsache, dass heute jeder mp3s hat, und dennoch gute Qualität wünscht. Erster Schritt: Implementation des 24bit-Chrystalizers in Creative's X-Fi-Architektur. Für mich ist damit schon erkennbar, dass wir uns versinnbildlicht gesagt, leider bereits jenseits der Weggabelung befinden... und das auch noch auf dem falschen Weg... Ich treib' mich nicht erst seit gestern hier rum, weshalb ich weiß, dass ich diesbezüglich wohl der einzige, oder einer der wenigen Skeptiker hier im Forum bin, aber ich lass' mich bei schlüssigen, guten einleuchtenden Argumentationen gerne vom Gegenteil überzeugen :).
Entschuldigung, für den langen Absatz, es war nicht geplant, so weit auszuholen. *g* Eigentlich verbirgt sich hinter all dem nur ein Punkt, den ich zu dem Zitat anbringen wollte:
Die äußerst schwerfällige Etablierung neuer Technologien in der Audio-Branche
Daraus folgt, dass imho auf sehr, sehr langer Hinsicht, wie Lenz bereits schon gesagt hat, die heutigen Ausmaße einer bitgenauen 1:1 Kopie eines Albums wohl oder übel konstant bleiben werden.
Praxis der Etablierung neuer Standards.
Gehen mit einfach mal davon aus, dass tatsächlich eines Tages der Tag X eintritt, an dem die Audio-CD spürbar Geschichte ist, und fortan nur noch SACDs und Co. (oder welche Technologien da auch immer kommen mögen) erscheinen. Selbst dann, bezweifle ich, dass dies großen Einfluß auf das Volumen unserer Musikarchive nehmen wird, da ich stark bezweifle, dass mehr als 25 % unserer Musik-CDs, an die wir uns erfreuen, mit Neuauflagen gefröhnt werden. Ich geh' einfach mal davon aus, dass die Klientel, die nach dem Trend läuft und wöchentl. immer den neusten Charthit haben muss, hier nicht sehr stark vertreten ist, sondern viel mehr die Liebhaber der alten Pioniertage der Musik- geschichte (Rolling Stones, Beatles, King Krimson, Jimi Hendrix, Cream, Kyuss, Dead Kennedys, Black Flag, Black Sabbath, Led Zeppelin, Deep Purple, Pink Floyd, Rush). *g*
Somit schließ' ich mich der Seite an, die die heutigen Ausmaße eines digitalen, lossless-Albums eher, auch auf langer Hinsicht, als konstant betrachtet.
Und was die Sicherung der Daten angeht, ist zumindest aus meiner Sicht die HDD eindeutig zu bevorzugen. Die wesentlichen Punkte wurden, wie die ebenfalls attraktive Alternative, eine externe HDD zu verwenden, bereits genannt. Hinzu kommt allerdings aus meiner Sicht noch der unnötige Mehraufwand, der mit einer Auslagerung auf CD-Rs, oder DVD-Rs verbunden ist. Und da frag' ich mich dann wiederum "wozu?".
Diese Medien sind - das ist jetzt sehr subjektiv und resultat meiner paranoiden, perfektionistischen Haltung - eh mit Vorsicht zu genießen, wieso nimmt man denn dann noch diesen weiteren Arbeitsschritt in Kauf?
bearbeitet von Frank: Ich habe mal die vielen überflüssigen Zeilenumbrüche entfernt. Browser schaffen es auch so, den Text am rechten Birmschirmrand umzubrechen, und er sieht so wesentlich sauberer aus. Schöner Beitrag übrigens, danke und weiter so.