Wie sich die entsprechenden Programme unter Linux verhalten, kann ich dier nicht schreiben, da ich mich mit Linux nicht auskenne.
Zur Erklährung des "non-compliant cuesheets":
Aus Tradition, oder weil ein DJ beim Starten eines Soundfiles die Audioinformation sofort und ohne Verzögerung hören möchte, oder aus irgend einem anderen Grund, haben sich die Einstellungen beim Grabben mit, vorwiegend, EAC dahingehend durchgesetzt, dass die übliche Pause, welche laut Redbook zum folgende Track gehört, ans Ende des vorherigen Tracks gesetzt wird.
CD (nach Redbook)
Track 01 Track 02 Track 03 Track 04 Letzter Track
| | | | | |
+-------+-------+-------+-------+-------+-------+-------+ ... +-------+-------+
| Pause | Audio | Pause | Audio | Pause | Audio | Pause | ... | Pause | Audio |
+-------+-------+-------+-------+-------+-------+-------+ ... +-------+-------+
Audiofiles (Pause ans Ende)
Track 01 Track 02 Track 03 Letzter Track
| | | | | |
+-------+-------+-------+-------+-------+-------+-------+ ... +-------+-------+
| Pause | Audio | Pause | Audio | Pause | Audio | Pause | ... | Pause | Audio |
+-------+-------+-------+-------+-------+-------+-------+ ... +-------+-------+
Laut Redbook muß die erste Pause min. 2 sec. lang sein, hier gäb es in der Cue keinen Index 0, da mit Index 1 sofort das Audiomaterial beginnt.
Ist die Pause länger als 2 sec., z.B. 45 Frames (75 Frames = 1 sec.), dann gäbe es einen Index 0 bei 00:00:00 und einen Index 1 bei 00:00:45.
Auf diese Art und Weise wird also schon einmal der Pre-Gap des ersten Tracks gemessen und für das Brennprogramm weitergegeben. Jeder weitere Index der folgenden Tracks wird nun relativ zum Fileanfang des verwendeten Files angegeben, und hier liegt die Crux.
Habe ich es mit einem kompletten File zu tun, sind die Angaben natürlich alle relativ zum CD-Anfang, da hier natürlich ja auch das Audiofile beginnt. Habe ich es mit mehreren Files zu tun, mus ich die Indexe so setzen, dass die Pausen wieder an der richtigen Stelle gewertet werden.
Ein Beispiel:
Track 01 hat eine Spiellänge von 2 min 48 sec 15 Frame
Track 02 beginnt mit einer Pause von 83 Frames und hat eine Spiellänge von 3 min 20 sec 02 Frames
Track 03 beginnt mit einer Pause von 62 Frames Rest egal
File 01 hätte jetzt eine Länge von 02:48:15 + 00:01:08 = 02:49:23
File 02 hätte jetzt eine Länge von 03:20:02 + 00:00:62 = 03:20:64
und so weiter
Dies bedeutet jetzt, daß die File-Spiellängen mit den CD-Spiellängen nicht mehr übereinstimmen. Dies kann jetzt durch ein "non-compliant cuesheet" wieder, beim Brennen der CD, ausgeglichen werden. Dafür muss das Brennprogramm aber auch damit umgehen können.
Würde ich eine CD ohne Cue brennen wollen, und auch nur die Standard-Parameter des Brennprogramms nutzen, so würde folgendes passieren
Zunächst wird die Standardpause für den ersten Track geschrieben (150 Frames),
jetzt käme Index 01 für das erste Audiofile. Bis auf die vielleicht nicht übereinstimmende Länge des ersten Pre-Gaps ist bis hier hin noch alles im grünen Bereich. Nach 02:48:15 jedoch müsste ja jetzt der 2. Track mit seinem Pre-Gap (Index 00) beginnen, tut er aber nicht. Nach 02:49:23 (Ende des Audiofiles) setzt das Brennprogramm einen Index 00 (Trackbeginn für Track 02) und nach seiner eigenen Standard-Pause den Index 01 und dem Filbeginn des 2. Audiofiles.
Die ehemalige Pre-Gap von Track 02 wird so zu Nachhallzeit von Track 01 und Track 02 bekommt eine neue Pre-Gap.
Ich hoffe ich habe mich verständilch genug ausgedrückt, ansonsten müsste jemand mit anderen Worten noch einmal erklären, was ich meine.
Gruß TomPro