Ich weiß nicht so recht, ob uns diese Diskussion weiter bringt. Meine Erwartungen an einen MP3-Player, ob nun iPOD oder iRiver ( :D ich schwöre immer noch auf meinen iHP-120), sind zum Teil doch andere, als ich an einen Audio-PC stellen würde.
Mein Vorschlag wäre, ersteinmal mit einer Definition eines Audio-PCs anzufangen. Was verstehen wir darunter? Mehr eine reine Juke-Box oder auch ein Ersatz für den Tape-Recorder? Was sind unsere Erwartungen an eine "Ideal-Lösung"? Wenn wir diese Punkte mal zusammentragen, wird vielleicht deutlich, warum derzeitige Lösungen für uns u.U. nur im Ansatz interessant, aber doch auch irgendwie nie ganz zu Ende gedacht erscheinen.
Ich versuche mal meine Erwartungen niederzuschreiben:
(A) Ein Audio-PC ist für mich primär ein Abspielgerät für Musik-Dateien, d.h. ein Gerät entweder zur direkten Wiedergabe von Musik über die eigene Soundkarte oder zur Weiterleitung der Daten an eine HiFi-Anlage.
(1) Im Falle einer direkten Wiedergabe von Musik müsste hier jetzt Kriterien für eine gute Soundkarte folgen. Lasse ich ersteinmal offen.
(2) Im Fall der Weiterleitung der Daten an eine HiFi-Anlage würde ich mir wünschen, dass eine Wandlung der gespeicherten Daten nur soweit erfolgt, als dass sie dann von der HiFi-Anlage weiter verarbeitet werden können. Aus qualitativen Gründen würde ich mir jegliche klangoptimierenden Eingriffe des PCs verbitten wollen.
(3) Als Abspielgerät sollten die Betriebsgeräusche des PCs nicht zu hören sein. D.h., weder der Lüfter noch die Festplatte usw. Aber auch keine akkustischen Warnungen bitte, die mit an die HiFi-Anlage übertragen werden.
(4) Als Abspielgerät sollte der PC über genügend Speicherplatz verfügen. Die integrierte Festplatte sollte sich aber auch austauschen lassen, sei es, weil sie defekt ist, oder man eine größere für mehr Inhalt benötigt.
(5) Als Abspielgerät sollte der PC entsprechend viele Audio-Formate unterstützen, wozu auch verlustfrei komprimierte Files gehören sollten.
(6) Um eine Auswahl unter den tausenden von Musikstücken treffen zu können, ist ein Display erforderlich, dass sowohl geeignet, alle relevanten Informationen für die Auswahl/Navigation anzuzeigen, als auch von weitem gelesen werden kann. Hier stellt sich zudem die Frage, ob ein integriertes Display geeignet ist, oder doch ein separates externes TFT-Display dafür erforderlich ist, sofern man nicht einen Fernseher nutzen möchte.
(7) Für die Musikauswahl hat jeder so seine Vorlieben. Ich nutze gerne Winamp ( :P ) und würde daher auch eine ähnlich komfortable Bedienoberfläche erwarten, deren Fenster ich beliebig nach meinem Gusto positionieren kann. Einschalten, was ich brauche, Abschalten, was überflüssig ist. Die Handhabung sollte einfach sein.
(8) Über die Verwaltung der Musikstücke ist hier ja schon vielfach diskutiert worden. Ich erwarte von einem Audio-PCs, dass er die Ablage nach Ordnern genauso unterstützt wie auch flexibles Tagging für einen Datenbank-orientierten Ansatz.
(9) Es stellt sich natürlich die Frage: wie die Musik auf die Festplatte kommt: per Netzwerkanschluss oder per USB oder über CDs/DVDs als Datenträger. Ein weites Feld. Soll der Audio-PCs ins heimische Netzwerk integriert werden können?
(10) Sollen Daten auch wieder auf andere Datenträger exportiert werden können?
(B) Ein Audio-PC auch als Rekorder wäre Nice-To-Have.
(11) Die Unterstützung zeitgesteuerter Aufnahmen von externen Quellen wäre toll.
(12) Spätestens mit der Aufnahmefunktion stellt sich auch die Frage nach der Möglichkeit der Editierbarkeit der Musik-Dateien. D.h., letztendlich wird auch noch ein Keyboard benötigt.
An dem Punkt wird mir klar, dass über das Einsatzkonzept geredet werden muss. Mir würde es ausreichen, eine schlanke Lösung zu haben, d.h. der Audio-PC im Wohnzimmer als HiFi-Gerät muss nicht alles können. Die Bearbeitung von Musikdateien darf durchaus für den Arbeitsplatz-PCs vorgesehen sein. Andere wiederum möchten vielleicht nur einen einzigen PC besitzen.
"Sieht gut aus": Die Optik mag durchaus ein relevantes Kriterium sein: Gern als Woman-Acceptance-Factor verschrien, ist es jedoch auch Männern manchmal nicht ganz unwichtig, wie sich eine Komponente in ein bestehendes Ensemble einfügt. Billige Weiß/Gilb-Plastik zwischen gebürstetem Aluminium ist nicht jedermanns Sache.
Als Audio-PC würde ich auch ein entsprechend geeignetes Notebook ansehen, ggf. ergänzt um entsprechende Zusatzkomponenten wie externen DA-Wandler.
Es liese sich noch einiges ergänzen, aber jetzt sollen erstmal wieder andere zum Zug kommen. Das hier ist ja nur so eine Idee, wie man die Sache aufziehen könnte.