Thema: Convolver und VST SIR-Plugin
De-Emphasis mit Foobar2000
Beispiel für den Einsatz eines Convolvers
Falls jemand von Euch schon mal mit älteren Klassik-CDs aus den 80ern oder außereuropäischen Produktion (zB. Jazz Japan-Importen) zu tun hatte, dem ist sicher schon mal aufgefallen, dass einige CDs aus der Zeit zwischen 1984 und bis etwa Anfang der 90er, wenn man sie auf einem PC abspielt, schlichtweg "zu hell" klingen.
Verantwortlich dafür ist die sog. Preemphasis, eine Art Rauschunterdrückungssystem für Audio-CD. Manche kennen diesen Ausdruck auch vom Display eines externen D/A-Wandler, wenn dieser das Emphasis-Bit erkennt und daraufhin die De-Emphasis vornimmt.
Pelmazo im HiFi-Forum hat den Zusammenhang mal gut zusammengefasst so erklärt:
Das ist eigentlich ein Relikt aus der Frühzeit der CD's und ist seit langem aus der Mode.
Die D/A-Wandler der ersten CD-Spieler (das ist 20 Jahre her) waren nicht so rauscharm wie man das gerne gehabt hätte, also hat man vor der Aufzeichnung auf CD das Signal durch Filter in den Höhen angehoben, und der CD-Spieler mußte dann diese Anhebung beim Abspielen durch ein dazu passendes umgekehrtes Filter wieder rückgängig machen. Diese Absenkung geschah nach dem D/A-Wandler und hat praktischerweise das hochfrequente Rauschen des Wandlers gleich mit abgesenkt, so daß das klangliche Ergebnis besser war.
Die D/A-Wandler sind aber schon seit langem gut genug daß das nicht mehr nötig ist. Die Tatsache, ob die Anhebung gemacht wurde oder nicht, ist mit auf der CD gespeichert, so daß der CD-Spieler entscheiden kann ob das Filter eingeschaltet werden muß. Der CD-Hersteller hat also die Wahl, ob er Emphase verwenden will oder nicht, und der CD-Spieler muß beides unterstützen. Mir ist aber schon lange keine CD mehr begegnet, die es verwenden würde.
Daher hier nochmal ein Tipp für diejenigen, die sich schon mal mit Wiedergabesoftware-, Rippern, oder bereits fertigen Audiodateien bei denen keine De-Emphasis durchgeführt wird, auseinandersetzen mussten oder müssen.
Für Foobar2000 gibts es einen Impulse response convolver, der ein Verfahren namens Faltungshall (im engl. Convolving) benutzt um eben diese De-Emphasis durchzuführen. Die dazu passenden Impulsantworten (als 16-, 24- und 32-Bit), muss man nur noch im Foobar2000-Convolver aktivieren und fertig. Benutzt man den Converter, so kann man diese Anpassung auch dauerhaft speichern.
Stellt sich jetzt nur noch die Frage, wie man zuverlässig eine Pre-Emphasis erkennt?
Hat man den Verdacht das es sich um eine entsprechende CD handelt, läßt man einfach mal EAC die CD einlesen, das entsprechende Flag wird dann in der Spalte ganz rechts außen angezeigt. Für gewöhnlich erkennt man Audio-CDs mit Emphase schon daran , daß der Hochtonanteil überpräsent ist.
Benutzt man EAC zum Rippen von CDs, so wird der Emphasis-Flag beim Erstellen eines Cue-Sheets dort abgelegt und somit beim Brennen auch wieder mit auf die Kopie geschrieben, dies ist ebenso beim beliebten Abandonware-Brennprogramm Feurio der Fall und auch bei CDR-Win
bei Bedarf in den Quellen weiterlesen
Hifi-Wissen-Diskussion > Alles Quatsch oder doch nicht? Emphasis-codierte CDs
EAC-Forum > De-Emphasis entfernen?
Daniel Pfeilsticker > Preemphasis
Alte PCM-Aufzeichnungen retten
Winamp mit VST-Plugins erweitern
Beispiel für den Einsatz eines Convolvers
VST-Plugins lassen sich auch für die Echtzeit-Manipulation des Signals innerhalb von Winamp einsetzen (Winamp fungiert dann als sog. VST Host). Das ganze ist dann ein Digitaler Signal Processor (DSP) ähnlich dem bereits bekannten Foobar2000 Convolver.
Die Winamp VST Host Bridge gibts hier zum Download.
Aufgerufen wird die Host Bridge in Winamp unter DSP/Effect, dann kann man aus dem Kontextmenü der Host Bridge die gewünschte DLL des VST-Plugins laden.
Der zweite Screenshot zeigt das Convolver-Plugin SIR. Ein Klick auf Open File lädt die benötigten Impuls-Antworten.
Sind alle Impuls-Antworten eines Verzeichnisses geladen erscheinen sie rechts unterhalb des Open File-Buttons.