Zu den Verbindungskabeln
Mit Hilfe der HiFi Magazine und der Tatsache, wie leicht Leute dem berühmten Placeboeffekt erliegen, wird hier ordentlich abgezockt!.
Noch vor etwa 15 Jahren wurde den Verbindungskabeln einer HiFi Anlage keine außergewöhnliche Bedeutung beigemessen. Man verwendete einfach die den Geräten beigepackten Cinchkabel und billige Kupferlitzenkabel zu den Lautsprecherboxen. In dieser "guten alten Zeit" gab es auch noch kein "HiFi Voodoo". Alleine schon die Tatsache, dass praktisch jedes "stinknormale " Kabel einen für HiFi Anwendungen absolut unbedeutenden Widerstand hat, ließ keine weiteren Gedanken aufkommen.
Keiner weiß heute mehr genau, woher dann plötzlich der Anstoß zum Sinneswandel kam, dem anschließend die gesamte HiFi Szene folgte. Plötzlich war es "sonnenklar", dass jedes signalführende Kabel einer HiFi-Anlage als eigenständige "Komponente" anzusehen ist, die einen eigenen Klangcharakter mit sich bringt und deshalb sorgfältig ausgewählt werden sollte. Die Möglichkeit eines individuellen "Klangtunings", das einfach nur über den Tausch der Verbindungskabel funktioniert, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Man empfand es als spannende Aufgabe, sich über den Test von Kabeln seinen Klangwünschen annähern zu können. Ein wahrlich "gefundenes Fressen" für diejenigen, die es verstanden (und bis heute verstehen) daraus Kapital zu schlagen. Für viele HiFi Berater ist das Ganze sogar zu einem Lieblingsthema geworden. Deren Botschaft lautet, dass eine HiFi Anlage nur so gut klingen kann, wie die Kabel es zulassen! Der unbedarfte Laie vertraut, glaubt und kauft. Unterstützend dazu gibt es umfangreiche Tests und Vergleiche in den HiFi Magazinen.
Das Thema Verbindungskabel hat sich rasend schnell zu einer eigenen "Wissenschaft" entwickelt. Viele neue Firmen entstanden, die sich nur auf die Produktion von Kabeln und Steckverbindungen für die HiFi Anwendung spezialisiert haben. Durch den Einsatz bestimmter Materialien und zweckdienlicher "Architektur" sollen Übertragungsverluste (!!!) vermieden - und dadurch der Klang verbessert werden. Dabei blieb es aber nicht nur bei den "üblichen" Verbindungen wie Cinch- oder Boxenkabel. Auf der Suche nach weiteren "Schwachstellen" einer HiFi Kette fanden clevere Leute bald neue Ansatzpunkte zum Geld verdienen. So sollen auch die Netzkabel entscheidenden Einfluss auf den Klang von HiFi Komponenten nehmen! Mit "an den Haaren herbeigezogenen" Erklärungen, die weder ein Fachmann- und schon gar kein Laie verstehen kann, werden die letzten 1,5 Meter einer Stromversorgungsleitung als absolut wichtig angesehen. Und weil auf diesem Gebiet ohnehin schon alle Schranken gebrochen waren, fand man dann auch gleich noch klangliche Unterschiede zwischen den Digitalleitungen (wenn etwas unmöglich ist, dann das!). Die HiFi Magazine, auf der ewigen Suche nach Sensationen, griffen alle diese Themen freudig auf. Interessanter Weise haben sie aber meist völlig andere Erklärungen dafür, weshalb ein bestimmtes Kabel einen speziellen Klangcharakter hat als der Hersteller selbst (!!!???). Kein Wunder, denn in Wirklichkeit gibt es dazu keine vernünftige Erklärung.
Die Industrie, die Medien und der Handel halten das gesamte Kabelthema geschickt "am Kochen", weil damit viel Geld zu verdienen ist. So lange alle Beteiligten unentwegt das Gleiche predigen, wird dieser "Zauber" bestehen bleiben. Aber es ist schon unglaublich, wie leicht man einzelne Personen und sogar eine große Gruppe von Menschen manipulieren kann!
Jedenfalls haben Leute, welche viel Geld mit Kabel verdienen, allen Grund zur Freude! Auf keinem anderen HiFi-Gebiet sonst ist es noch möglich, derartig "traumhafte" Gewinnspannen zu realisieren. Kabel kosten in der Herstellung fast nichts, das teuerste daran ist die Konfektionierung und die Verpackung, sowie die Werbung und die gesponserten Artikel.
Hier einige Hinweise aus technischer Sicht:
* Im Schnitt gibt ein Verstärker bei Zimmerlautstärke maximal 1 Watt Leistung an die Lautsprecherboxen ab. Bei Boxen mit schwächerem Wirkungsgrad kann sich dieser Wert auch verdoppeln.
* Die niedrigste Impedanz der meisten Boxen beträgt etwa 3,5 Ohm. Bei knapp 2 Volt Betriebsspannung ergeben sich daraus 0,6 Ampere Stromfluss.
* Für diesen Stromfluss - und nur der zählt! - genügt theoretisch ein Kabel mit ca. 0,1mm² Querschnitt (10 Meter Länge angenommen). Für ein NF-Cinchkabel würde der Querschnitt eines Menschenhaares genügen! Tatsächlich durchläuft das akustische Signal im CD-Player oder Verstärker über unzählige Bauteile keine wesentlich größeren Querschnitte. Nur in der Endstufe eines Verstärkers werden die Querschnitte dem möglichen Stromfluss angepasst. Aber auch hier wird gerne wegen der "Show" stark übertrieben. In den Endstufentransistoren (wir haben schon etliche aufgesägt), also dort wo bereits der gesamte Strom in Richtung Lautsprecherbox fließt, werden Drähte (meist aus Gold) mit maximal 0,2mm Durchmesser verwendet. Hier befindet sich eines der schwächsten Glieder in der Kette!
Zur besseren Vorstellung welche Kabelquerschnitte tatsächlich notwendig sind, drei Beispiele aus der Haushaltstechnik:
Ein elektrischer Heizlüfter mit einem konstanten (!!!) Verbrauch von 2.000 Watt, wird an einer Netzzuleitung von 1,5mm² Querschnitt (vom Sicherungskasten meist mehr als 10 Meter entfernt) betrieben. Bei 230 Volt Netzspannung und ca. 20- 25 Ohm Widerstand der Heizspiralen fließen dabei etwa 8,7 Ampere Strom.
Ein Haarfön mit etwa 1.300 Watt konstantem Verbrauch bezieht seine Energie über ein Netzkabel mit 0,75mm² Querschnitt. Mehr ist auch nicht notwendig. Hier fließen etwa 5,6 Ampere Strom.
Mit 5x 2,5mm² Kabelquerschnitt wird ein Elektroherd angeschlossen. Sollten alle Kochstellen, das Backrohr und der Grill eingeschaltet sein, kommt es zu einem konstanten Stromverbrauch von etwa 12.000 Watt und es fließen etwa 52 Ampere Strom. Der Gesamtwiderstand aller Heizwendel entspricht dann etwa dem Impedanzwert einer Lautsprecherbox. Noch einmal: um Zimmerlautstärke zu erzeugen, benötigt eine Box im Schnitt maximal 1 Watt Leistung und es fließen 0,6 Ampere Strom. Trotzdem bieten viele Boxenkabelhersteller Typen an, deren Querschnitt ausreichen würde, um damit einen ganzen Häuserblock mit Haushaltsstrom zu versorgen. Manche davon haben tatsächlich den Durchmesser eines Gartenschlauchs.
Nicht unerwähnt darf aber bleiben, dass für eine Verdoppelung der akustischen Lautstärke etwa die 10fache elektrische Leistung notwendig wird. An der selben Box muss der Verstärker dann (gegenüber Zimmerlautstärke) Spannungen von bis zu 6 Volt aufbauen und der Stromfluss erhöht sich auf etwa 1,7 Ampere. Bei einer weiteren Verdopplung muss der Verstärker dann bereits 19 Volt aufbauen und es fließen etwa 5,3 Ampere Strom. Jetzt kommt dann langsam doch der Kabelquerschnitt ins Spiel! Aber mit 2,5mm² ist man bis etwa 10 Meter Länge auf der sicheren Seite. Nur bei noch größeren Längen und/oder noch mehr (tatsächlich genutzter) Leistung ist es notwendig, ein 4mm² Kabel zu verwenden.
Was kommt nach dem Boxenkabel bzw. wie geht es in der Box weiter?
* In der Frequenzweiche jeder passiven Lautsprecherbox wird dem Basslautsprecher als Tiefpass eine Spule (zum Ausfiltern hoher Frequenzen) vorgeschaltet. Diese Spule besteht aus Kupferlackdraht, mit meist 1mm Durchmesser - also ca. 0,75mm² Querschnitt. Je nach notwendiger Induktivität werden dazu etwa 20 bis 50 Meter Draht verwendet. Sehr gute Spulen in teuren Boxen (oder solche mit geringer Induktivität) erreichen Widerstandswerte von etwa 0,3 Ohm. Weniger gute (oder solche mit hoher Induktivität) 0,7 bis 1 Ohm. Dieser Widerstandswert bewirkt, dass auch der "tollste" Dämpfungsfaktor eines High-End Verstärkers weitgehend wirkungslos bleibt und nur noch zu einem Bruchteil beim Basslautsprecher ankommt (wieder ein schönes Beispiel für Theorie und Praxis). Selbst das teuerste Boxenkabel kann hier nichts verbessern. Dazu ein einfaches Rechenbeispiel: angenommen, ein "mittelprächtiger" Transistor-Endverstärker hat einen Dämpfungsfaktor von 100 an 8 Ohm (das entspricht einem Innenwiderstand von 0,08 Ohm). An einer 4 Ohm Box halbiert sich sein Dämpfungsfaktor zu einem Wert von 50. Wenn man nun annimmt, dass die Spule samt dem Boxenkabel gemeinsam einen Widerstandswert von 0,8 Ohm aufweisen, ergibt das am Basslautsprecher einer 8 Ohm Box (8 dividiert durch 0,8) einen Dämpfungsfaktor von 10 und an einer 4 Ohm Box von 5.
Beim klassischen 3-Wege Boxenkonzept wird auch dem Mitteltonlautsprecher eine Spule vorgeschaltet, allerdings mit geringerer Induktivität und somit kürzerem, aber auch noch dünnerem Draht.
* Fast immer werden Frequenzweichen mittels Leiterplatten zusammengeschaltet. Die sich darauf befindlichen Leiterbahnen haben sehr geringe Querschnitte und bestehen aus Standard Kupfermaterial. Nicht anders ist das bei den fix montierten Anschlussdrähten von Widerständen und Kondensatoren.
* In der Box führen von der Frequenzweiche im Normalfall relativ dünne Standardlitzenkabel zu den Lautsprecherchassis. Nur ganz wenige Hersteller verwenden bei sehr teuren Boxen "bessere" Kabel aus der HiFi Szene (aber nicht aus Überzeugung, sondern um sich eventuellen Diskussionen zu entziehen). Da im Musikspektrum höhere Frequenzen (ab ca. 1kHz) meist mit wesentlich geringeren Pegeln vorkommen als tiefere, wird die Verkabelung zu den Mittel- und Hochtonlautsprechern noch dünner ausgeführt als im Tieftonkanal und das ist auch absolut ausreichend.
Im Zusammenhang mit der Spule argumentieren Diskussionspartner gerne, dass dieses Problem vor allem für den/die Basslautsprecher zutrifft, die Mittel- und Hochtonlautsprecher haben kürzere Signalwege in der Box. Das stimmt aber nur zum Teil, denn besonders beim Mitteltonlautsprecher, der einen Tief- und einen Hochpass benötigt, ist die Situation noch schlechter (Spule und Kondensator im Signalweg). Beim Hochtonlautsprecher ist der Signalweg tatsächlich kürzer ("nur" ein Kondensator im Signalweg).
* In der Frequenzweiche jeder passiven Lautsprecherbox werden den Mittel- und Hochtonlautsprechern als Hochpass Kondensatoren (zur Abkopplung tiefer Frequenzen) vorgeschaltet. Ein Kondensator besteht aus zwei Metallfolien, die voneinander isoliert zu einem Zylinder gewickelt werden und an den Enden jeweils einen Anschlussdraht haben. Je nach Abstand und Fläche der Folien entsteht ein elektrisch messbarer Wert, die Kapazität (Einheit Farad). Ein Kondensator hat einen unendlich hohen Gleichstromwiderstand, also überhaupt keinen direkten Kontakt, sonst wäre er defekt. Das ändert aber nichts daran, dass Kondensatoren in den Frequenzweichen von passiven Lautsprecherboxen unumgänglich sind. Sie haben einen größer werdenden Wechselstromwiderstand zu tiefen Frequenzen- und einen kleiner werdenden Wechselstromwiderstand zu hohen Frequenzen hin. Sie sind aus elektronischer Sicht das Gegenteil einer Spule.
* Da die Mittel- und Hochtonlautsprecher einer Box meist einen höheren Wirkungsgrad haben als der/die Basslautsprecher, muss deren Pegel in der Frequenzweiche mit Widerständen abgeschwächt werden. Die dabei verwendeten Serienwiderstandswerte haben im Schnitt 2- 5 Ohm. Wie gering ist dagegen der Widerstand eines Standardboxenkabels! Bei 2,5mm² Querschnitt und 10 Meter Länge misst man hier etwa 0,1 Ohm.
Haben die elektrischen Eigenschaften von Kabeln Auswirkungen im Niederfrequenzbereich?
Bei Tests in HiFi Magazinen werden Verbindungskabel immer wieder bezüglich ihrer elektrischen Eigenschaften gemessen und verglichen. Je nachdem wie die Kabel aufgebaut sind, ergeben sich dabei unterschiedliche Werte für Widerstand, Kapazität und Induktivität. Aber alle diese Werte haben Größenordnungen, die bei Anwendung im Niederfrequenzbereich absolut keine Rolle spielen! In der HiFi Praxis kommen sie nicht einmal annähernd zum Tragen! Selbst wenn man die gemessenen Werte mit 100, teilweise sogar mit 1000 multiplizieren würde, hätte das noch immer keine hörbaren Auswirkungen. Denn die sehr niederohmigen Ausgangsimpedanzen moderner HiFi Geräte (10-100 Ohm bei hochpegeligen Quellgeräten und Vorverstärkern) und die üblichen Impedanzwerte von Lautsprecherboxen (tatsächlich 3-25 Ohm) bewirken, dass im hörbaren Frequenzbereich keine Beeinflussung stattfinden kann. Es ist eigentlich lächerlich darüber überhaupt zu diskutieren, denn rein rechnerisch ergeben sich hier frühestens Auswirkungen im Bereich von einigen hundert Kilohertz! Selbst bei Geräten mit Röhrenausgangsstufen (CD-Player und Vorverstärker), die meist etwas höhere Ausgangsimpedanzen haben, ist hier nicht die geringste Klangminderung zu erwarten. Bei den Boxenkabeln schon gar nicht, denn im Gegensatz zu Transistorendstufen verwenden Röhrenendstufen ausgangsseitig einen Transformator, der schon in sich einen relativ hohen Innenwiderstand hat, hier spielen Kabelimpedanzen eine noch geringere Rolle.
Natürlich geht es bei HiFi um beste Wiedergabequalität. In diesem Zusammenhang sollten die Verbindungskabel auch keine Verluste verursachen. Aber woher sollen die eigentlich kommen? Sachlich betrachtet, ist ein Kabel nichts anderes, als ein geringfügig in die Länge gezogenes Metallstück. Es ist auch eine Tatsache, dass sich der "Marschbefehl" für den Elektronenfluss mit annähernd Lichtgeschwindigkeit in Metall fortpflanzt. Das entspricht einer Zeit von etwas mehr als einer Sekunde für die Strecke von der Erde zum Mond! Was bedeuten da schon einige Meter? Sind dazu tatsächlich sündteure Kabel notwendig? Ist es wirklich sinnvoll, etwa ein Drittel des Anlagepreises in Kabel zu investieren? Kein vernünftig denkender Mensch kann das bejahen.
Den Verbindungskabeln einer HiFi Anlage wird derartig viel Wichtigkeit beigemessen, als müssten damit kilometerlange Strecken im Hochfrequenzbereich übertragen werden! Für Hochfrequenztechniker sind die lächerlichen 20kHz mit denen wir uns hier beschäftigen, nicht einmal der Rede wert, sie werden scherzhaft als "Gleichstrom" bezeichnet.
Manche HiFi Esoteriker (die anscheinend auch in der Lage sind "das Gras wachsen zu hören") behaupten, dass sie sogar unterschiedliche Steckerprodukte und ob ein Kabel gecrimpt oder gelötet ist, heraushören können! Auch die Verwendung verschiedener Lötzinnsorten wollen sie erkennen und ähnliche verrückte Dinge mehr. Diese Leute sollte man einmal blind testen, damit sie endlich aus ihren "Träumen" erwachen! Die Verursacher dieser haarsträubenden Aussagen sind - wie fast immer - die absolut unglaubwürdigen Berichte, welche man laufend in diversen HiFi Magazinen findet.
Welchen prozentuellen Anteil haben die Verbindungskabel im Vergleich zur restlichen Wiedergabekette?
Wenn man die gesamte gestreckte Länge einer HiFi Kette grafisch darstellen würde, wäre der Anteil der Verbindungskabel gerade mal bei (geschätzt) 3 bis 5 Prozent. Auch wenn diese Kabel "die besten" sind, ändert das nichts an der Tatsache, dass das Tonsignal über wesentlich längere Strecken durch relativ minderwertige und dünne Materialien geleitet wird (Innenverkabelung der Geräte und Boxen, Leiterplattenbahnen, Anschlussdrähte der Bauteile etc.). Aber es gibt noch weitere Schwachstellen! Beispielsweise wird in fast jedem Verstärker vor den Boxenanschlüssen ein Relais verwendet, das erst einige Sekunden nach dem Einschalten die Boxen hinzuschaltet. Dadurch wird die Box vor Gleichspannung geschützt und ein Einschaltstromstoss verhindert. Die Kontaktflächen dieses Relais haben die Größe eines Stecknadelkopfes, sie übertragen aber die gesamte Verstärkerleistung!
Wie heißt es immer? Das schwächste Glied einer Kette entscheidet über deren Gesamtqualität. Die Kabel werden es sicher nicht sein, eigentlich sind sie immer - selbst bei Verwendung von Standardkabeln - die stärksten Glieder einer HiFi-Kette!
Hier noch ein letzter Versuch, die Sinnlosigkeit von dicken und teuren Boxenkabeln zu verdeutlichen. An Stelle von elektrischem Strom nehmen wir Wasser und statt der Kabel Rohrleitungen:
In einem "Gerät" wird Wasserdruck erzeugt (entspricht dem Leistungsverstärker).
An dessen Ende fließt das Wasser durch eine extreme Engstelle (entspricht dem Ausgangsrelais),
anschließend fließt es durch ein sehr kurzes und sehr dickes Rohr (entspricht dem Boxenkabel),
dann durch mehrere, hintereinander angeordnete Siebe, Filter und Druckreduzierer (entspricht den Bauteilen einer passiven Frequenzweiche),
von dort fließt es durch zwei (Zwei-Wege Box) oder drei (Drei-Wege Box) relativ dünne Rohre (entspricht den Zuleitungskabeln zu den Lautsprecherchassis),
um abschließend bei den "Endverbrauchern" (Lautsprecherchassis) anzukommen,
wo es dann an hunderten, ganz dünnen Rohrwindungen seine Arbeit verrichtet (entspricht den Schwingspulen der Lautsprecherchassis).
Man muss kein Physiker sein um zu erkennen, dass das kurze und sehr dicke Rohr (Boxenkabel) keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der gesamten Kette nimmt.
Und weil es auch gut zum Kabelthema passt: heute ist es doch üblich, CD's am Computer zu brennen. Dagegen ist auch aus technischer und klanglicher Sicht nichts einzuwenden. Aber hat schon EINMAL jemand darüber nachgedacht, über welche "Kabel", Microchip's und Festplatten das alles läuft?????!!!!! Auch die HiFi Magazine haben darüber noch kein Wort verloren, aber es gab schon mehrere Tests über die klanglichen Unterschiede von Digitalkabel!
Das Gleiche gilt für "bessere" Stromkabel, die manches Mal so viel wie ein billiger guter Verstärker kosten! Wie kann es möglich sein, unzählige Menschen so zu manipulieren, dass sie an so etwas glauben und dafür viel Geld ausgeben? Da fehlen einem die Worte.....
Und noch etwas: hochwertigen HiFi-Kopfhörern wird (zu Recht) eine äußerst präzise Wiedergabe nachgesagt, die kaum von einer Lautsprecherbox erreicht werden kann. Die Zuleitungskabel dieser Kopfhörer sind aber alles andere als hochwertig. Sie sind meist 3m lang und bestehen aus sehr dünnem Standard-Litzendraht! Auch die sich daran befindlichen Stecker und die Anschlussbuchsen in den Verstärkern kann man keinesfalls als hochwertig bezeichnen. Wie erklären das die "Kabel - und Steckergurus"?
Jetzt aber wirklich zum letzen Punkt: in fast jedem HiFi Magazin wird darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, bei den Boxen die Blechbrücken an den Bi-Wiring Anschlüssen durch Lautsprecherkabel zu ersetzen. Der Klang soll dadurch wesentlich an Qualität gewinnen. Wie absurd! Sowohl in den Elektronikkomponenten (davor) als auch in der Frequenzweiche (danach) gibt es hunderte Blechbrücken (und zwar ganz "mickrige"), in Form von Leiterbahnen auf den Leiterplatten! Da kann doch der Tausch dieser zwei extrem dicken und maximal 5cm langen Blechbrücken mit einem Litzendraht nichts verbessern! Laut deren Aussage soll es sogar einen Unterschied machen, ob das Lautsprecherkabel oben oder unten angeschlossen wird, obwohl es sich immer um die gleichen Pole handelt. Das ist schlichtweg unmöglich! Wie kann man nur an so etwas glauben?
Alle die davon überzeugt sind, dass es klangliche Unterschiede zwischen den unzähligen sich am Markt befindlichen Kabeln gibt (Importeure, Tester, Händler und Endverbraucher), sollten einmal einen Blindtest durchführen! Keiner muss sich dafür schämen, wenn er dann plötzlich keine Unterschiede mehr hört, von denen er vorher "felsenfest" überzeugt war. Dieser Placeboeffekt ist menschlich und fällt in die Kategorie "Wunschdenken".
Zum Abschluss dieses Themas noch ein guter Rat: kaufen Sie statt teurer Kabel lieber bessere Boxen, das bringt unvergleichlich mehr an Klanggewinn! Oder/und: verbessern Sie um das gleiche Geld die Raumakustik.
Wir behaupten: ein Quadratmeter Dämmmaterial an der richtigen Stelle im Hörraum positioniert, bringt wesentlich mehr an Klanggewinn, als der Tausch von Standardkabeln zu sündteuren "Superkabeln"!
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